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Miniaturen ganz groß

Die bis 27. April dauernde Schau „Biennale Cuvée“ im Offenen Kulturhaus Linz (OK) bietet neben großformatiger Medienkunst auch Perlen der kleineren Art. Diese könnte man leicht übersehen, sollte man aber nicht. Da lohnt es schon, für ein derart kunstvolles Fundstück manchmal auch in die Knie zu gehen, oder den Blick nach oben zu heben.

Da ist etwa der Spanier Ruben Ramos Balsa. Wer seine Glühbirne nur als Leuchtmittel wahrnimmt, hat sein Anliegen, alltägliche Gegenstände medientechnisch zu manipulieren, nicht erkannt. Diesmal hat er die Glühbirne als Videoschirm entfremdet, in dem sich ein Fußpaar tanzend bewegt.

Der aus Mauretanien stammende Jacques Nimki hält an seinen Ausstellungsorten stets nach der widerborstigen Flora Ausschau. Unkraut würden wir dazu sagen, das an den unmöglichsten Stellen wächst und auch Asphalt und Beton trotzig unterwurzelt. Der Künstler fordert dazu auf, die Augen auch auf Bodennähe zu richten.

Rare Momente

Der Mexikaner Fernando Ortega wieder lenkt die Aufmerksamkeit auf rare Momente. Wo sonst bekommen Sie einen schlafenden Kolibri zu sehen und können dem Schwirrvogel mehr als eine Stunde lang beim Relaxen zusehen?

Von Ruhe hält der koreanische Videokünstler Kuang-Yu Tsui anscheinend nichts, denn seine Kurzfilmchen strotzen nur so vor Aktivität – egal ob er als lebendige Gießkanne auftritt, in der Großstadt Golf spielt oder seiner Denkfähigkeit durch Wurfgeschosse an den Hinterkopf Nachhilfe geben lässt.

Noch bis 20. März sind in der Krypta der Ursulinenkirche Videos und Fotos von Chieh-Jen Chen zu sehen (tägl. 19 Uhr). (thek)



OÖnachrichten vom 19.03.2008
 
   



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