Ascheschwarze Wasserfälle - goldene
Fjorde. Die Videoinstallation von Claudia Plank und Hans
Werner Poschauko zieht Besucher zwischen zwei
gegenüberliegende Großleinwände in ein farbverkehrtes,
aufwühlendes Naturschauspiel (Musik: Ruei-Ran Wu). Die
beeindruckende Arbeit ist nur ein Teil des Island-Projektes im
O.K, bei dem sieben heimische und ein isländischer Künstler
die Insel bereisten und ihre Eindrücke umsetzten.
Pepi
Maier zieht eine gigantische Eisspirale durch den Raum,
Gerhard Gutenberger bietet in einer original isländischen
Schutzhütte viel Raum für eigene Gedanken, Beate Rathmayr
fängt mit wohltuend-ruhigen Foto- und Videobildern Stimmung
ein, Oliver Dorfer schuf mit einer ganzen Wand voller von
hinten beleuchteten Bildchen eine Rückschau. In den Gängen
verlaufen farbige Spruchbahnen von Josef Ramaseder, die
parallel verschiedene Inhalte anbieten. Der Künstler führt
auch in einen fast völlig dunklen Raum, lässt dort von einer
sehr lichtschwachen Projektion seiner selbst erzählen.
Auf vielen Ebenen spricht die ebenfalls im Halbdunkeln
inszenierte Soundinstallation des einzigen isländischen
Teilnehmers an: Gudmundur R. Ludviksson lässt Wasser auf teils
mit Gaskochern beheizte Metallplatten tropfen, fängt die Töne
ein, die ins Foyer übertragen werden. Die Luft ist warm und
schwül, es riecht nach Feuer und Metall. "Als Kind ging ich
mit meinem Vater in eine Höhle. Das Wasser tropfte von der
Decke auf den warmen Boden", erzählt der Isländer. Einen
anderen, frischen Eindruck hat er an eine weiße O.K-Wand
gebannt: Fingernagelgroße Figuren wirken wie Ameisen. "Das ist
mir eingefallen, als ich von eurem wundervollen neuen Museum
die Menschen beobachtet habe", sagt Ludviksson.
Der
Island-Schwerpunkt wird durch die Einzelausstellung von Anna
Marie Sigmond Gudmundsdottir abgerundet: Drei Wochen hat sie
vier O.K-Räume gestaltet. Die Mischung aus riesig
reproduzierten Bildern und Graffiti-Elementen ist
spannungsgeladen. Bunte Beleuchtung unterstützt den Eindruck.
Gudmundsdottir schafft Räume, die jeden Besucher auf einen
anderen Trip schicken.
O.K Linz bis 13. Juli
OÖNachrichten vom 11.06.2003 |