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22.05.2001

Museumstipp: Kunst-Werke

Die Kunst-Werke sind kein Museum und vor allem keine Galerie. Damit das auch jeder merkt, mussten bisher Besucher während des Galerienrundgangs hier Eintritt zahlen.

Bevor sich diese Institution etabliert hatte, wurden Kunstinteressierte mit offenen Armen empfangen. Anfang der neunziger Jahre stand die ehemalige Margarinefabrik - eine baufällige Ruine – im heruntergekommenen Innenstadtviertel und wurde bald zum Treffpunkt der Kunstszene.

Ab 1991 liefen in den improvisierten Räumen regelmäßig Ausstellungen der selbst ernannten „Kuratoren-Künstler-Kommune“.


Ausstellungsort der Berlin Biennale: Kunst-Werke
Von den kunstbegeisterten Gründern der Kunst-Werke ist nur Klaus Biesenbach übrig geblieben. Er ist auch Kurator am P.S. 1 in New York, das zum Museum of Modern Art gehört, mit dem in Zukunft ein regelmäßiger Austausch von Ausstellungen und Veranstaltungen geplant ist.

Nachdem 1996 die Stiftung Klassenlotterie die gesamte Anlage mit rund 2.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche in der Auguststraße 69 gekauft hatte, begann der Umbau. Wo nach der Wende noch Garagen standen und sich Schrottberge türmten, steht jetzt der Glaspavillon von Dan Graham, der als Café genutzt wird.

In den vorderen Flügeln des Gebäudes wurden Ateliers und Wohnungen für Künstler eingerichtet. Berufsprovokateur Christoph Schlingensief ist erst vor kurzem ausgezogen. Ein Jahr lang hatte er hier ein Büro und ein Kino.

Nach der aufwendigen Renovierung sind die Kunst-Werke zu einem der zentralen Ausstellungsorte für zeitgenössische Kunst in Berlin aufgestiegen. Mit der großen Ausstellungshalle und der Lage inmitten der renommierten Galerienmeile steigen jedoch auch die Erwartungen an diesen vom Senat geförderten Verein, der bereits mehrere Sinn- und Finanzkrisen hinter sich hat.

Auf vier Etagen wird ein breit gestreutes Spektrum aktueller Kunst mit Film, Malerei, Fotografie und Installation gezeigt.

Die von Catherine David kuratierte Ausstellung Stand der Dinge eröffnete die diesjährige Reihe „Bild-Archive“ und zog ein großes Publikum an.

Biesenbach ist es darüber hinaus gelungen, Projekte mit hierzulande noch unbekannten Künstlern wie Paul Pfeiffer oder dem umstrittenen Santiago Sierra zu organisieren, die inzwischen international erfolgreich sind.

Was sich dennoch kaum erschließt, sind das Programm und die Ziele der Kunst-Werke. Dies trifft auch für die im Haus stattfindende zweite Berlin Biennale zu. Obwohl die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren laufen, war nichts über Ausrichtung geschweige denn über die teilnehmenden Künstler zu erfahren.
Rita Preuss


  • Kunst-Werke Berlin, Auguststr. 69, Mitte, Di-Do 12-20, Fr/Sa 12-22, So 12-18 Uhr, Führungen nach Vereinbarung Tel.: 24 34 59-0
  • Website: www.kw-berlin.de


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