Eine Ausstellung als Geburtstagsparty: 120 Jahre Egon Schiele gilt es zu feiern. Die Location: das Egon Schiele Art Centrum im tschechischen Krumau. Sechs Künstler aus Österreich, Deutschland und Tschechien sind eingeladen mitzufeiern. Sie stellen sich mit Kunst-Präsenten ein. Die Überraschungen sind gelungen und sehenswert – das sagen auch die Besucher, die die Schiele-Schau und die Begleitausstellung bereits inspiziert haben.

Unter den sechs Geladenen, die sich mit Schiele und seinem Werk künstlerisch beschäftigen sollten, ist auch die Steyrerin Bernadette Huber. Sie hat drei Videoarbeiten beigesteuert. Eine davon nennt sich „Egon Blue Box“. Das heißt: nicht ganz. Das „Blue“ hat Huber durchgestrichen und durch ein „Sex“ ersetzt. Zu sehen sind in Bewegung gesetzte Figuren aus Schieles Werk. Eine Computer-Animation? Ja, aber analog angefertigt, sagt Huber. Die Figuren, die da im Video auftauchen, habe sie allesamt händisch ausgeschnitten. Aus 11.000 Einzelfotos habe sie das Video dann zusammengestellt. Die anderen Videos beschäftigen sich mit der Schiele-Biografien bzw. mit Schiele im Porträt. Dass Huber eingeladen wurde, sich an der großen Schiele-Jubiläumsschau zu beteiligen, liegt an ihrer langjährigen Beschäftigung mit dem zeitlebens so umstrittenen Maler. 1999 war sie bereits vier Monate lang in Krumau, damals über ein Stipendium.

Neben Huber stellen in Krumau aktuell Ona B., Alois Mitter, Lucie Novotna, Robert Schad und Roman Tyc aus. Die Schau ist noch bis 31. Oktober zugänglich. Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr.

Huber ist auch am Garstner Kunstprojekt „drinnen draußen“ beteiligt, das am Samstag, 15. Mai, eröffnet wird. Ihre beiden Plakate mit der Aufschrift „Der Himmel über Garsten ist drinnen und draußen“ und „immer der gleiche“ sind bereits aufgestellt. (kad)