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Dem Realen verpflichtet: (v.l.) Katrin Plavcak, Felix Malnig, Michael Goldgruber, Dietmar Fraz, Norbert Trummer und Heidrun Widmoser. Foto : Parigger

Gemalte Wirklichkeiten

Neun Künstler der jüngeren Generation stellen sich in einer Gemeinschaftsausstellung im Kunstpavillon die Frage nach dem Realen.

Von E. SCHLOCKER

INNSBRUCK. Was die neun KünstlerInnen verbindet, ist einerseits ihre Liebe zur Malerei und andererseits ihr Festhalten am Realen. Sie alle leben in Wien, sind miteinander befreundet und um die Vierzig. Die einzige (Süd-)Tirolerin dabei ist Heidrun Widmoser, die klassisch in Eitempera gemalte Bilder nach Innsbruck mitgebracht hat, deren Basis mit dem Computer bearbeitete Fotografien sind. Malend distanziert sie sich von dem Realen, konzentriert sie sich auf das Spiel mit Farben und Formen, die nur mehr vage assoziativ sind.
Von Fernsehbildern geht auch Michael Goldgruber in seinen monochromen Malereien aus, während Christian Breitfuss life-Videobildern ihre gemalten Klons gegenüberstellt. Banale Luftpolsterfolien sind der Malgrund von Felix Malnig, was seine sehr realistischen Staubilder reizvoll rastert. Fleisch ist seit Jahren das einzige Thema von Gabi Trinkhaus, zelebriert als gemalter "Schinken" oder zum Stoffmuster degradiert.
Skurriles Flair verströmen die hintergründigen Zustandsbilder von Katrin Plavcak. An den Schnittstellen zwischen Gegenständlichem und Abstraktem sind die Arbeiten von Norbert Trummer angesiedelt, Plastiksäcke von Supermärkten werden bei Dietmar Franz zu Feldern privater Aggressionen. Zwei-und Dreidimensional ebenso wie virtuell umkreist Pauline Marcelle das Dominospiel, was ebensoviel mit privater Spurensuche wie mit Interesse an diversen Spielarten des Künstlerischen zu tun hat.
2002-02-21 17:41:36

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