Eine Frau mit Kamera steht mitten in New York, Fifth Avenue. Wartet stundenlang. „Und irgendwann passt dann alles: das Licht und die Situation!“, sagt die Frau – die deutsche Künstlerin Gudrun Kemsa – im Pressegespräch. Wenn alles passt: Klick.
Die Ergebnisse sind seltsam meditative Fotografien der Megacity und eine in drei minimal zeitversetzte Segmente aufgesplittete Videoinstallation. Sie sind jetzt in den zwei kongenial dafür passenden Räumen des Wappensaals der Landesgalerie ausgestellt. Das pulsierende Leben des Big Apple präsentiert sich hier „eingefroren“ in formal und farbig exzellent aufgelösten Momentaufnahmen.
Die Stimmung von Kemsas vorwiegend urbanen Aufnahmen erinnert flugs an die Malerei des amerikanischen Hyperrealisten Edward Hopper (1882–1967): kühl, glatt, dokumentarisch jenseits alles Emotionalen. In ihrer Irritation durch die für New York paradox wirkende Ruhe auch mit immenser Sogwirkung.
Info: bis 31. 10.; Di, Mi, Fr 9-18; Do 9-21; Sa, So, Fei 10-17 Uhr. www.landesgalerie.at