Die Sprache der Bilder | |
Anselm Kiefer zeigt Riesenbilder, Skulpturen und überarbeitete Fotos in der Galerie Ropac in Salzburg. |
Er ist wohl einer der wichtigsten
Künstler der deutschen Nachkriegszeit. Mit Markus Lüpertz und George
Baselitz sind ihm die riesigen Bildformate gemein, auf denen er seine
Kunst entfaltet. Anfänge In Donaueschingen 1945 geboren, begann Kiefer 1966 das Studium der
Malerei in Freiburg und studierte nach seinem Staatsexamen noch einige
Jahre bei Joseph Beuys. Gedächtnismalerei Von dessen Natur- und Kunstphilosophie angezogen, stand er ihr jedoch
keineswegs unkritisch gegenüber. Von Beuys übernahm Kiefer den Anspruch,
sich mit der kollektiven Vergangenheit der deutschen Gesellschaft in der
künstlerischen Praxis auseinander zu setzen. Schriften Kiefer verwendete in den 70er Jahren nordische Mythen wie das
Nibelungenlied, auf das er mit Hilfe von Sätzen in Malerei immer wieder
Bezug nahm. So entstanden Ackerlandschaften im Schnee und im Frühling, auf
deren angedeuteten Furchen Sätze wie "Siegfried vergisst Brunhilde" zu
lesen sind. Immer wieder gibt es auch Bezüge zu Ingeborg Bachmann, der er einige
Bilder widmet - Ingeborg Bachmann als Symbol für das Ringen um
künstlerische Identität in der engen muffigen Nachkriegszeit. Düsteres Kiefer entwickelt sich in den 70er und 80er Jahren mit seinen düsteren
kraftstrotzenden Bildern zu einer Art "Historienmaler deutscher
Geschichte". Nebenbei entstanden auch zahlreiche kleine Hefte, deren
Seiten mit schwarz geteerter Farbe gestaltet wurden, und die Titel wie
"Ausbrennen des Landkreises Buchen" trugen. Weitere Mythen 1980 gelang ihm der internationale Durchbruch auf der Biennale in
Venedig. In jüngster Zeit beschäftigt sich Kiefer mit jüdischer Mystik und
Kabbala, kosmologischen Entwürfen und alchimistischem Wissen. Vorgefundenes bearbeitet Archaische Arbeiten, die nicht von düsterer Farbigkeit sondern von
Licht, Beigetönen, Sandfarben und archaischen Tempelformen bestimmt sind,
entstanden in den 90er Jahren. Es sind mit Pinsel, Sand und Weißtönen
überarbeitete Fotografien. Man meint, die flirrende Hitze in
Wüstengegenden zu spüren. Der Verfall und das Wehen von Windstürmen über
einstige Kulturdenkmäler wird spürbar. Neue Horizonte Kiefer gelang mit diesen Arbeiten, die Titel tragen wie "Dein und mein
Alter und das Alter der Welt", den Blick über Deutschland nach
Mesopotamien oder Ägypten zu lenken. Sein Blick ist damit weltumspannender
geworden. Salzburger Kunst-Skandal Für die erste Aufregung um Kunst in Salzburg sorgte die Künstlergruppe
Gelatin mit ihrem Arc de Triomphe. Die Plastik zeit eine nackte
Männerskulptur mit erigiertem Penis. Lokalpolitiker wollen die Skulptur
vom Max-Reinhardt-Platz entfernen lassen. Mehr dazu in oesterreich.ORF.at Links:
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