Dialog als Prinzip

Zwischen chinesischer Tradition und westlicher Avantgarde.
Von Maria Rennhofer.


Bereits zum vierten Mal gastieren Shan Zuo Zhou und Da Huang Zhou als Professoren der Sommerakademie in Salzburg. Ihr Programm ist inhaltlich von der Symbiose aus östlicher und westlicher Philosophie geprägt; formal von der seit langem praktizierten Methode der Interaktion.

Zhou-Brüder
Zhou-Brüder

Die beiden 1953 bzw. 1957 geborenen Brüder treten seit ihrer Studienzeit in Shanghai und Peking als künstlerische Einheit auf. Mit ihrer Malerei, die zwischen chinesischer Tradition und westlicher Avantgarde angesiedelt ist, feiern sie internationale Erfolge. Sie konfrontieren ihr Publikum mit der Kollaboration von Malerei und Skulptur.

Schritt ins neue Jahrtausend

In der Ausstellung im Traklhaus zeigen die seit 30 Jahren ausschließlich gemeinsam auftretenden Künstler eine Serie, die unter dem Titel "Open My Door" den Dialog zum Prinzip erhebt. Je ein Bild auf zarter Seide bzw. auf hartem Blei gemalt, bilden zusammen eine Einheit. Das soll "ein Symbol für den Schritt in ein neues Jahrtausend sein" und "für einen künstlerischen Neuanfang im neuen Jahrhundert" stehen.

"Open my Door #2", 2001, Öl auf Blei und Seide

Außerdem präsentieren die Zhou-Brothers in der Ausstellung eine Serie druckfrischer Holzschnitte, die erst zwei Tage vor der Ausstellungseröffnung in der Druckwerkstatt des Traklhauses entstanden sind. Je fünf Blätter von vier Motiven, doch in der Farbgebung völlig unterschiedlich und somit praktisch jedes Blatt ein Unikat.

Künstlerisches Phänomen

Holzschnitt, 1996
Holzschnitt, 1996

Die Zhou-Brothers haben bereits in jungen Jahren als künstlerisches Phänomen in ihrer Heimat China Erfolge gefeiert. Inzwischen sind ihre Werke in Museen und Galerien in aller Welt zu sehen. In den neuen Bildern, die jetzt in Salzburg zu sehen sind, zeigt sich deutlich eine Reduktion, eine kontemplativere Grundhaltung, als in den frühen gestischen Arbeiten.

Tipp:

Die Ausstellung "Zhou-Brothers - Open my Door" ist vom 17. August bis 15. September 2001 in der Galerie im Traklhaus, Waagplatz 1a, 5020 Salzburg, zu sehen.

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