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Kultur 

Kulturlandschaft geprägt

Werke von Hubert Berchtold (1922Ö1983) im Art House Bregenz

Bregenz (VN-ag) Am 1. Dezember hat sich der Todestag von Hubert Berchtold zum zwanzigsten Mal gejährt. Grund genug für die Bregenzer Galerie Art House, dem bekannten, früh verstorbenen Vorarlberger Künstler eine Ausstellung zu widmen.

Der Maler Hubert Berchtold hat die Vorarlberger Kulturlandschaft nach 1945 als Künstler und als Persönlichkeit maßgeblich mitgeprägt. Das macht ihn in diesem Land zu einem Nicht-Vergessenen. Die Eckdaten seines malerischen Schaffens sind hinlänglich bekannt, das OEuvre von den Frühwerken über die Stillleben, die Figuren der 70 er Jahre und die Landschaften längst erschlossen. Dazu wurde mit der Ausstellung des Landesmuseums im letzten Jahr, mit "Bilder und Werke für den öffentlichen Raum", auch ein bislang wenig beachteter Aspekt im Schaffen des Künstlers ins Bewusstsein gerufen. Dass Erinnerung dennoch immer wieder Not tut, zeigt die aktuelle Ausstellung. Zu sehen sind Ölbilder, Gouachen, Zeichnungen und Lithographien, die die Auseinandersetzung des Künstlers mit Figur, Raum und Landschaft, gestisch-spontan umgesetzt in farbstarken, expressiven Gemälden, spiegeln.

Die Arbeiten stammen teils aus dem Besitz der Familie Berchtold, teils sind es im Handel befindliche Bilder, die der Galerist Herbert Alber zusammengetragen hat. Datiert aus den Jahren 1953 bis 1980 verfolgt die Auswahl das Schaffen zwar über eine weite Zeitspanne, doch ist es letztlich nur möglich, dieses punktuell und schlaglichtartig zu inszenieren.

Ein extremer Maler

Mit den beiden Blättern "Kampfinsekt" und "Insektenhaftes" von 1962 sind sowohl Zeichnungen aus dem bekannten Zyklus "Insekten" vertreten, wie auch einzelne Werke stellvertretend die "Etrusker"-Serie oder die "Stillleben mit Flaschen" illustrieren. Das zunehmende Interesse des Malers an der Landschaft ist in den Gouachen ebenfalls dokumentiert. So wie die Landschaft für Berchtold zu dem Darstellungsrahmen wurde, der alles umfasste, so bleibt ungebrochen aktuell was Oscar Sandner bereits 1977 als These zum Werk formulierte: "Man kann darüber streiten, ob ein Maler heutzutage noch malen soll, aber wenn Malen die Aufgabe des Malers ist, dann ist Hubert Berchtold ein Maler, ein geradezu extremer Maler."

Die Ausstellung ist in der Galerie Art House in Bregenz bis 17. Jänner zu sehen, geöffnet Montag bis Freitag 14 bis 18, Samstag 10 bis 12 Uhr.

Arbeit von Berchtold. (Foto: ag)




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