Kunst, die stark verbindet
Konnexionen. Der Maler Richard Kaplenig stellt in der Hotelgalerie des Steinerwirts aus.
Erwin Simonitsch Zell am See. Am Anfang war der Katalog. „Er stammt von Sylvie Aigner und wir erhielten ihn von Michael Kos, der vor drei Jahren bei uns ausgestellt hat“, erzählt Steinerwirt Johannes Schwaninger. In diesem Katalog entdeckten er und seine Frau Gunda den Künstler Richard Kaplenig und wussten sofort: „Wir wollen mit ihm eine Ausstellung machen.“
Am Mittwoch voriger Woche fand diese statt. Der Titel lautet „Konnexionen“. Ein idealer Begriff, meinte der Gastgeber. „Es ist wirklich eine Verbindungsausstellung, das Thema passt zu den Bildern und zur Historie.“
Einführende Worte sprach Sylvie Aigner aus Wien, die seit 20 Jahren Ausstellungen in Österreich und international kuriert. Sie lernte Kaplenig vor einigen Jahren kennen und unterstützt ihn seither. Erst vorvorige Woche eröffneten sie auch eine Ausstellung mit Werken Kaplenigs in der Wiener Galerie Atrium ed Arte.
Kaplenig wurde 1963 in Kötschach (Kärnten) geboren, er absolvierte eine Lehre als Holz- und Steinbildhauer und studierte anschließend an der Accademia di belle arti in Venedig. Aigner: „Er ist ein Maler, der sich mit Haut und Haaren dem Medium verschreibt. Er malt stark aus sich heraus, arbeitet immer wieder in denselben Formaten, entwickelt sie ständig weiter, beschäftigt sich mit der Farbe, der Oberfläche, der Schichtung. Er bleibt aber nicht an der Oberfläche, im Gegenteil, er tritt in die Realität der Orte ein, die er bereist. Dabei arbeitet er auch stark mit dem Faktor Zeit und der Aktualität, obwohl sich diese der abstrakten Malerei normalerweise doch etwas entzieht.“
Kaplenig zeichne die Genauigkeit des Blickes aus, die Beobachtung des Alltags, so Aigner: „Oft sind es Banalitäten, die ihn seinen Bildern auftauchen: Zahlen, Uhrzeiten, das Ergebnis eines Fußballmatches, Postleitzahlen, Schriften die ihm beim Durchgehen von Orten begegnen, Wetterberichte.“ Verstärkt werde auch die Architektur zum formalen Motiv, das im Spiel zwischen realem Motiv und reiner Fläche ungewöhnliche Einblicke in den urbanen Raum gewähre.
Ungewöhnlich ist auch die ständige Veränderung mehrerer Räumlichkeiten im Steinerwirt. Johannes Schwaninger: „Neue Bilder prägen das Haus, dieses wirkt deshalb nach jeder Ausstellungseröffnung anders. Viele unserer Gäste schätzen das sehr.“ Kaplenigs Bilder können täglich zu den Öffnungszeiten des Kulturhotels besichtigt werden.