Kultur

Ein altes Märchen als Blick auf das Andere

13.07.2007 | SN
Kontrastreiche und vielseitige Sommerausstellung der Residenzgalerie Salzburg: "Die Schöne und das Ungeheuer"

karl harbsalzburg (SN). Neuerlich gelingt es der Residenzgalerie Salzburg, ein triftiges Thema zur Grundlage einer vielfach oszillierenden Ausstellung zu machen. Am Samstag wird die Sommerschau "Die Schöne und das Ungeheuer" eröffnet. Sie erzählt Geschichten ungewöhnlicher Liebespaare in 74 Kunstwerken vom 18. bis zum 21. Jahrhundert.

Ausgangspunkt ist das französische Feenmärchen "La Belle et la Bête", das sich vom Erziehungsroman für junge Mädchen zur archetypischen Suche nach dem wahren Schönen verwandelt. Die Gegensätze von schön und hässlich, alt und jung, gut und böse, bewusst und unbewusst sind starke Bildthemen.

Die von Gabriele Groschner gestaltete Salzburger Ausstellung greift aber weiter als nur nach diesem Kontrast. Sie geht auf die mythologische Urgeschichte zurück, die Fabel von Amor und Psyche, in der die schöne Königstochter den Tabubruch begeht und durch Entzünden eines Lichts den unsichtbaren Amor "entlarvt". Als Liebespaar auseinander gerissen, kann sich Psyche erst nach vielen Prüfungen mit Amor vereinigen.

Schönheit, Erotik, Selbstfindung, auch der differenzierte "weibliche Blick" sind das vielseitige "Spielmaterial" der Ausstellung. Ihr Kernthema: der Umgang mit dem Anderen.

Als bildnerische Belege dienen mythologische Szenen, Allegorien, Alltagsschilderungen, von Götter- bis zu Menschenpaaren, anspielungsreich, geheimnisvoll, sinnlich, klassisch und bizarr bis zur Karikatur.

Längst hat die Residenzgalerie für ihre klugen Sonderausstellungen den Status einer Galerie der alten Meister verlassen. Immer mutiger und selbstverständlicher wird auch zeitgenössische, aktuelle und aktuellste Kunst in den Dialog mit den alten Werken gebracht. Der Rundgang beginnt diesmal mit einem großen (Leinwand-)Werk eines Graffitikünstlers im Stiegenhaus, einer Installation von Knut Eckstein und einem "Kino"-Raum mit Filmplakaten und Stills. Erst dann setzt der kunstgeschichtliche Parcours ein, der bis zu jüngsten, speziell für die Ausstellung gefertigten Arbeiten führt.

In jedem der sieben Themenräume gibt es zudem Videoinstallationen von Schülerinnen und Schülern des Kollegs für Mediendesign an der HTL Salzburg - Beispiele für ein Weiterdenken mit neuen Technologien und kreativen Bildfantasien: Noch ein spannender Kontrast zum kontrastreichen Thema."Die Schöne und das Ungeheuer", 14. Juli bis 4. November. www.residenzgalerie.at

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