Reden und streiten über Kultur

Linz09 zündete (zu) viele Lunten. Einige verglühten, andere lösten funkelnden Zauber aus, etwa die sinnliche „Rausch“-Trilogie, das musikalische Zusammenrücken beim Hafenfest, die schulische Kreativ-Spritze „I Like To Move It Move It“.

Auf der Haben-Seite steht der mutige Umgang mit dem nationalsozialistischen Erbe: Die Schau „Kulturhauptstadt des Führers“ hat einen Richtungsstreit zwischen konservativen Geschichtspflegern und jungen, neue Wege suchenden Historikern aufgedeckt. Außerdem: Noch nie wurde in dieser Stadt so intensiv über Kultur geredet und gestritten.

Wir wissen jetzt, dass auch Abgestandenes wie die Klangwolke aus seiner Wiederholungsschleife zu holen ist, dass Linz09-Kinder wie Kepler-Salon oder Akustikon nicht nur in die Welt gesetzt, sondern mit (politischer) Liebe großgezogen werden müssen.

Auf der Strecke blieb die Transparenz, weil ein über Zweifel erhabener Intendant Heller Fehler (z.B. Absage „Der Heilige Berg“) nicht zugeben wollte.