VN Mo, 17.1.2005

Politik
Lokal
Sport
Markt
Kultur
Magazin
Welt

Chronik
Leserbriefe
TV
VN-Heimat

Anzeigen
eVN.vol.at
eVN-Offline

Leser
werben Leser






Kultur 

Museen Zukunft geben

Vorarlberger Edelbert Köb treibt Museumsdiskussion in Wien mit Konzept voran.

Wien (VN-cd) Österreich verfüge aufgrund seiner imperialen Vergangenheit über eine dichte, differenzierte Szenerie von Bundesmuseen, deren traditionelle inhaltliche Gliederung sich bewährt hat, stellt Edelbert Köb, Direktor des Museums moderner Kunst in Wien, fest. Was Österreich fehlt, sei ein konkurrenzfähiges Museum moderner und Gegenwartskunst, meint der Vorarlberger Fachmann, der einst auch das Kunsthaus Bregenz aufgebaut hat.

Das Problem sei, dass in Wien nun viele Museen am attraktiven Geschäftsfeld der Moderne partizipieren möchten - " zum Nachteil des Standortes Wien und der zeitgenössischen Kunst" .

Neuordnung

Edelbert Köb hat aus diesem Grund Strategien für die Neuordnung der Museumslandschaft erstellt, für die er bereits einige Zustimmung erhielt und die er in der nächsten Zeit " vorbehaltlos" diskutieren möchte.

Sie sehen unter anderem eineNeuordnungimMuseumsquartier, beispielsweise eine klare Abgrenzung der Aufgaben zwischen dem Museum Ludwig mit der klassischen Moderne und seinem Haus vor.

Vertragsverlängerung

Von Bundesministerin Gehrer wünscht er sich Gesprächsbereitschaft. Jene Meldung, dass sie seinen Vertrag nicht zu verlängern wünsche, wertet er als übereilte Reaktion. Gegenüber den " VN" hat Gehrer die Aussage gestern revidiert. Abgesehen davon hat sich aufgrund der Vollrechtsfähigkeit des Hauses ein Kuratorium mit der Frage um die Vertragsverlängerung zu befassen.

KOMMENTAR

Wirbel um Museen

CHRISTA DIETRICH

christa.dietrich@vn.vol.at

Vor drei Jahren hat Edelbert Köb das Museum moderner Kunst in Wien als Direktor übernommen. Eine Herausforderung. Denn schon damals war klar, dass das neue Haus, der dunkle Block im Wiener Museumsquartier, den Aufgaben dieser Institution nicht entspricht. Köb hatte Versäumnisse aufzuarbeiten und musste Veränderungen vornehmen. Inzwischen hat er mehrere Erfolge vorzuweisen. Die Steigerung der Besucherzahlen oder die Einrichtung eines Budgets für wichtige Ankäufe sind nur einige davon.

Köb hat sich aber auch mit einem grundsätzlichen Konzept für die Wiener Museumslandschaft beschäftigt. Es berücksichtigt die Vorzüge der Bundeshauptstadt im Vergleich zu anderen Metropolen, es zeigt Möglichkeiten, wie Wien mithalten kann. Es berücksichtigt - kurz zusammengefasst - freilich nicht etwaige Eitelkeiten in den Direktionsetagen.

Bundesministerin Elisabeth Gehrer hat ihre über die Austria Presse Agentur verbreitete Aussage, keine Vertragsverlängerung mit Edelbert Köb zu wünschen, gestern im Gespräch mit den "VN" dezidiert revidiert. Sie täte auch gut daran, einem vernünftigen Museumskonzept für Wien Chancen zu geben.

Edelbert Köb, Direktor des Museums moderner Kunst in Wien: Vorbehaltlose Diskussion gefordert. (Foto: VN/Hofmeister)

Es ist klar, dass ich das nicht aus egoistischen Motiven entwickle, da ich die Realisierung des Konzeptes auf keinen Fall mehr als Direktor erleben werde.

EDELBERT KÖB




Kultur 

Zum Seitenbeginn