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Zach ermittelt Bewerbungskosten

Der plötzliche Wunsch von Bürgermeisterin Hilde Zach, Innsbruck zur Kultur­hauptstadt 2009 zu machen, trug ihr eine dringende Anfrage ein

INNSBRUCK (er). Nur zwei Tage bevor Zachs Bewerbungsabsichten bekannt wurden, tagte der Kulturausschuss. Da dort keine Rede von der Kulturhauptstadt war, wollten die Grünen wissen, ob die Bewerbung (Frist: 15. September) damals schon beabsichtigt war - und sie fragten nach den "Hintergründen dieser (nächtlichen) Eingebung".

"Es war am helllichten Tag!", erklärte Zach, dass die Idee zur Bewerbung erst in den Tagen nach dem Ausschuss entstanden sei. Es sei förderlich, wenn ein Land, das den Zuschlag erhalte, auch mehrere Anwärter habe. "Wenn Salzburg sich zurückzieht, traue ich mich drüber", sagte Zach.

Im finanzkräftigeren Linz, dessen Bewerbung schon länger vorbereitet wird, würden zwar allein Land und Stadt 40 Mio. € zur Verfügung stellen, Zach gibt dem "Geheimtipp" Innsbruck aber "Außenseiterchancen". Auch in Deutschland, das 2010 an der Reihe sei, hätte sich das kleine Regensburg gegen Augsburg und Bremen durchgesetzt, "weil es den europäischen Gedanken gut hereinbringt".

Wie Zach informierte, "herrscht bei der Kulturhauptstadt ab 2009 eine neue Gestion". Österreich werde mit einem jungen EU-Land, nämlich Litauen "zusammengespannt", das sich bereits für die Stadt Vilnius entschieden habe.

Bestärkt sieht sich Zach im positiven Echo nach der jüngsten Debatte mit Kulturschaffenden im Kunstraum, der spontan zur Drehscheibe für eine Ideensammlung wurde. Wer in die Arbeitsgruppe zur Konzepterstellung berufen werde, konnte Zach nicht beantworten, "weil noch nicht fix ist, ob wir uns bewerben". Sie will jetzt die Bewerbungskosten ermitteln und dann die Gremien informieren.
2004-06-25 19:38:22