Batliner geht wieder einkaufen
ERNST P. STROBL Wien (SN). Zwei Stockwerke Kunst eines privaten Kunstsammlers, darunter Ikonen und große Namen der Kunstgeschichte. Allein unter dem Buchstaben „M“ finden sich da Magritte, Miró, Modigliani, Munch und Monet. Alles aus der Sammlung Herbert Batliner. Aber hat man das nicht schon alles in diversen Ausstellungen in der Albertina und anderswo gesehen?
Andererseits, man kann ja auch in ein Konzert gehen, obwohl man die Beethoven-Symphonie in- und auswendig kennt. Apropos Musik: Hört man ein Programm mit sogenannter Neuer Musik, fällt immer wieder auf, dass etwa Anton Webern, gestorben 1945, auch unter heutigen Zeitgenossen immer noch der kühnste, der „modernste“ ist. So ähnlich muss es sich Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder gedacht haben, da die Werke nicht nur chronologisch angeordnet sind bei der Neuhängung. Sieht man einen Max Weiler (1910–2001), ist er „moderner“ als die Bilder daneben von Imi Knoebel (geboren 1940) oder Ross Bleckner (geboren 1949). Derartige Spannungen finden sich viele.
Die 2007 ins Museum eingebrachte Sammlung Batliner bildet mit 259 Werken in 29 Räumen auf zwei Stockwerken die erste „Schausammlung“ der Albertina. „Ganzheitlich“ will Schröder die Hängung sehen, das heißt wohl, man kann nicht nur schauen und denken, sondern auch „fühlen“. Übrigens ist der Senator aus Liechtenstein natürlich weiter als Sammler zugange und auf „Einkaufstour“, wie neueste Bilder zeigen, etwa von Hubert Scheibl oder Gottfried Helnwein. Der Nachschub für die Albertina reißt also dank Batliner nicht ab.Internet: www.albertina.at