"steirischer herbst 2011" lotet Parallelwelten aus
Unter dem Motto "Zwei Welten" kreist das Programm des diesjährigen "steirischen herbstes" um verschiedene Denkmodelle, kulturelle, soziale oder auch politische "Parallelwelten".
![Eröffnung 2010 in der List-Halle Eröffnung 2010 in der List-Halle](00093752-Dateien/herbst160611kamiaj726.jpg)
Foto © Kanizaj Eröffnung 2010 in der List-Halle
Die Eröffnung am 23. September gestaltet die Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker mit ihrer Arbeit "Cesena". Weiters gibt es Aufführungen vom Theater im Bahnhof oder Eszter Salamon, Texte von Gerhild Steinbuch, Jörg Albrecht und Johannes Schrettle.
"Dieses Programm ist unter erschwerten Bedingungen entstanden, wir wussten erst sehr spät, welchen budgetären Rahmen wir haben", erklärte "herbst"-Intendantin Veronica Kaup-Hasler bei der Programmpräsentation am Donnerstag in Graz. Das Festivalkonzept sei heuer "vollkommen anders, leichter, weniger aufwendig, vielleicht auch radikaler", beschrieb es die Intendantin.
Zumindest ungewöhnlich ist der Auftakt, den diesmal eine klassische Aufführung statt der bisherigen Installationen oder Performances bildet. Anne Teresa De Keersmaeker arbeitet für "Cesena" mit ihren Tänzern und dem Vokalensemble Graindelavoix, die Musik dazu stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die schwedische Filme- und Theatermacherin Gunilla Heilborn zeigt mit "Potato Country" eine Mischung aus Choreografie, Theater und Konzert, "wobei sie eher Stimmungen als große Erzählungen transportiert", so Dramaturg Florian Malzacher.
Das Theater im Bahnhof bringt mit "Time To Get Ready For Love", eine Arbeit, die sich mit den Liedern, die unser Leben prägen, beschäftigt. Die ungarische Choreografin Eszter Salamon geht der Frage nach, was wäre eine Welt ohne Körper, wie wäre Tanz ohne Körper? "Tales Of The Bodiless" ist eine opulent-visuelles Werk, für das eine neue Musik (Cedric Dambrain, Terre Thaemlitz) komponiert wurde. "Golgota Picnic" nennt sich ein Abend von Rodrigo Garcia, der ein bizarres letztes Abendmahl zum Thema hat, während sich Jörg Albrecht "Die blauen Augen von Terence Hill" als Thema erwählt hat.
Festivalzentrum "Stadt in der Stadt"
"Zweite Welt" nennt sich die zentrale "herbst"-Ausstellung, die vom kroatischen Kuratorenkollektiv WHW gestaltet wird und das Potenzial möglicher und unmöglicher Welten als Projektionsfläche nutzen will. Im Mittelpunkt der musikalischen Aktivitäten steht wieder das "musikprotokoll". Festivalzentrum ist diesmal kein einzelnes Gebäude, sondern eine kleine "Stadt in der Stadt", die rund um das Hotel Mariahilf installiert wird und die auch als Aufführungsort dienen soll.
Fotoserie
Fakten
"steirischer herbst 2011" von 23.9. bis 16.10.2011.
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