Das seien an einem Tag fast halb so viele Besucher wie in einem Normaljahr am ganzen Festival, freute sich Ars-Sprecher Christopher Ruckerbauer. Viele Leute strömten wegen der interaktiven und Medienkunst in die alten Hallen, ebenso viele aber um des Gebäudes selbst willen.
Riesiges Areal
Auf dem 80.000 Quadratmeter großen Areal merkte man die Menschenmassen
nicht. Nur kurz, als der Regen kam und alle hinein flüchteten. Doch zu
groß und weit sind die Hallen, zu viel Raum gibt die Fabrik her, als
dass sich 15.000 Leute darin auf die Zehen steigen könnten. "Super,
dass es problemlos funktioniert, so was in einem Industriebau zu
machen", war ein Schwanenstädter Familienvater begeistert. Er
fotografierte die Tochter, die sich samt Freund im ÖAMTC-Auto auf den
Kopf stellen ließ, um dann gekonnt herauszukriechen - der
Unfallsimulator war nur eines der Dinge, die Besucher ausprobieren
konnten.
Fahrzeuge als Kunstobjekte
"Wie geht denn des?" war die meist gestellte Frage in der Ausstellung
"Proben". Zu sehen sind hier funktionsfähige Fahrzeuge von Hamburger
Designstudenten im Maßstab 1:1. Die Palette reicht von Schlitten zu
Concept-Cars, von Mopeds bis hin zu Tretrollern, von Fahrrädern mit
Akkuschrauber-Antrieb bis hin zu fahrenden Kreisen. Aber auch das
Papplab erfreute sich großen Zulaufs. Die Möbel aus Karton waren sehr
begehrt als Sitzmöbel und die E-Mail-Liste vor dem Lab wurde immer
länger - eine "Repair"-Idee, die noch Schule machen könnte.
Linzer gingen "Tschickbude" schauen
Der Festivalort als solcher beeindruckte sehr. "Wir kommen mehr wegen
der Tabakfabrik, weniger wegen der Ars", gab ein älteres Linzer Paar
frei heraus zu. Sie wollten einfach einmal in die "Tschickbude"
hineinschauen, die sie schon ihr Leben lang von außen kennen, meinten
die beiden. Das fiel auch einem japanischen Journalisten und mit
bereits fünf Besuchen altem Ars-Hasen auf: "Alle kommen zusammen,
kleine Kinder und alte Leute, weil jeder denkt: Das ist unser Platz,
den wir kennen." Außerdem reflektiere der Ort das heurige Thema
"Repair" sehr gut.
Kreativwirtschafter sieht viel Potenzial in Fabrik
"Das entspricht dem, wie heute im Kulturbereich gestaltet werden
sollte", war der Vorsitzende der Creativwirtschaft Austria, Roland
Alton, von der Fabrik als Festivalschauplatz angetan, besonders davon,
dass Leute Raum bekamen, um ihre Ideen zu präsentieren wie bei den
"Digital Communities. "Jeder sollte herkommen und etwas vorstellen
können. In diesem Gebäude ist genug Platz dafür, das ist ein Schritt in
die richtige Richtung", sagte Alton. Zudem solle Linz sich als
Kreativstadt positionieren. Der Prozess der Gentrification, "dass alte
Gebäude von Künstlern belebt werden und der Stadtteil dann hip wird"
könne am Areal der Tabakfabrik leicht passieren.
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War auch dort und habe am
Freigelände eine miese Gastronomie erlebt. Von Hotspotswirten habe ich
mehr erwartet - aber unser Tourismusguru Grubauer war sicher
begeistert - armes Linz!
Gott sei Dank hat KHG …
• … die hoch profitable „Austria Tabak“ an die Engländer verkauft
(die den „Return of Investment“ innerhalb drei Jahren mit den Gewinnen
der AT schafften; heute ist das Unternehmen in japanischem Besitz)
• … und damit 300 Arbeitsplätze in Linz zerstört!
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Wenn er das nicht getan hätte – wo machten die OÖN dann das „Open house“?