Bregenz (VN-cd) Wenn in wenigen Tagen in Schoppernau das
Felder-Museum eröffnet wird, rundet sich die Zahl der Museen in
Vorarlberg. Doch bei 50 Einrichtungen wird es nicht bleiben, denn
zwei, darunter ein Fasnatmuseum, befinden sich in der Warteschleife.
Diskussionsgegenstand sind sie alle - am heutigen Museumstag.
So ein Treffen von Museumsfachleuten findet jährlich statt und
der Sinn liegt auf der Hand: "Qualitätssteigerung", sagt Paul
Rachbauer, der zuständige Fachmann in der Kulturabteilung der
Vorarlberger Landesregierung. Es werden Standards ausgearbeitet, die
Museumsbetreiber und -bewerber zu erfüllen haben. Das sei, so
Rachbauer, vor allem im Hinblick auf die kleinen Häuser und
Einrichtungen wichtig, deren Basis eine private Initiative ist.
Neuer Museumsführer
Qualitätssteigerung sei aber grundsätzlich eine Daueraufgabe,
weiß der Fachmann. Er hat in den letzten Jahren die Neuauflage eines
Museumsführers erarbeitet. Er listet um 18 Unternehmen mehr auf als
der letzte aus dem Jahr 1996. Die Einrichtung einer Homepage für
alle Vorarlberger Museen steht auch zur Diskussion.
In diesem Jahr wurden bekanntlich die große "inatura" auf einem
ehemaligen Industrieareal in Dornbirn sowie das Krippenmuseum im
Gütle und die kleine Juppenwerkstatt in Riefensberg eröffnet.
Schwerpunkte
Zwei Bewerbungen liegen dem Land zur Zeit vor. Rankweil soll ein
Steindruckmuseum erhalten und in Dornbirn begehrt man ein
Fasnatmuseum. Was ist zu erfüllen? Rachbauer nennt in erster Linie
eine entsprechende Sammlung, deren Inhalt von Fachleuten überprüft
wird. Ausreichend ist das aber noch nicht. Nicht jeder Sammler kann
sein Haus Museum nennen, es muss unter anderem auch regelmäßige
Öffnungszeiten geben. Was die Förderungen betrifft, legt das Land
das Augenmerk nun verstärkt auf Schwerpunktmuseen.
Elektrizitätsmuseum
Größere Projekte werden in nächster Zeit aber auch in Angriff
genommen. So spricht Rachbauer vom Ausbau des Museums der E-Werke am
Ganahl-Areal in Frastanz zu einem großen Elektrizitäts- und
Industriemuseum. Dieses Vorhaben soll in den nächsten fünf Jahren
verwirklicht werden.
Landesmuseum
Schon länger ein Ausbaukandidat ist das Vorarlberger Landesmuseum
in Bregenz. Nun hat sich, so Paul Rachbauer, eine Konzeptgruppe
gebildet, die die inhaltliche Ausrichtung der Institution nach einem
Aus- und Umbau berät. Und dieser geht allerdings Hand in Hand mit
der Neugestaltung des Kornmarktplatzes. Ein Diskussionsfall, der
sich bekanntermaßen noch eine Weile hinziehen wird.