Preisträger stellen aus | |
Das Linzer O.K Centrum für Gegenwartskunst als Schnittpunkt der
Cyberculture. |
Bereits zum dritten Mal findet heuer im
Linzer O.K Centrum für
Gegenwartskunst die Ars-Begleitausstellung statt. Gezeigt wird ein
Querschnitt ausgewählter Objekte und Installationen, die zum Prix Ars
Electronica eingereicht wurden. "Zgodlocator" etwa, von Herwig Weiser und
Albert Bleckmann.
Inmitten eines schwarzen, zirka 5x5 Meter großen, Podestes befindet
sich eine runde, mit Glas überdeckte zylindrische Vertiefung von rund
einem Meter Durchmesser. Am Boden des Zylinders sieht man eine modellierte
Wüstenlandschaft, die immer wieder ihre Farbe verändert. Erst auf den
zweiten Blick erkennt man, dass es sich hier nicht um Sandkörner, sondern
um die granulierte Hardware recycleter Computer handelt. Über
Steuersignale formiert sich der nur wenige Millimeter große, leicht
magnetische Elektronikschrott aus Leiterplatten, Steckverbindungen,
Schaltkreisen und Halbleitern zu elektromagnetischen Mustern, die die
Oberflächenstruktur der Installation verändern. Über Sensoren werden die
Bewegungen, die durch eine Anordnung von Magneten unterhalb des Zylinders
hervorgerufen werden, auch akustisch umgesetzt. Zu sehen sind Beiträge in den Sparten Interactive Art, Digital Musics
und Net Vision/Net Excellence. In der Installation "Cybergeneration u19 -
Freestyle Computing", im Foyer des O.K Centrums für Gegenwartskunst stellt
die Nachwuchsgeneration der Digital-Artists aus. Prix Ars Electronica 2001 Der Prix Ars Electonica wird heuer bereits zum 15. Mal vergeben. In den
ersten Jahren war der Preis auf Animation, Computergrafik und
elektronische Musik ausgerichtet. Durch die technischen Veränderungen
steht heute das World Wide Web und die Interaktivität im Vordergrund.
Rund 13.000 Künstlerinnen und Künstler aus über 60 Nationen und mehr
als 20.000 digitale Medienprojekte wurden bisher eingereicht. Von einer
internationalen Jury wurden an die Gewinner des "Oscars der Medienkunst"
bereits mehr als 20 Millionen Schilling (Euro 1.453.456,68) überreicht.
Der Preis mit der weltweit längsten Kontinuität in diesem Genre wird vom
ORF Landesstudio Oberösterreich in Zusammenarbeit mit dem
Ars-Electronica-Center und dem O.K Centrum für Gegenwartskunst
vergeben. Erstmals wurden heuer die Preisträger nicht im Vorhinein genannt. Wie
bei der Oscar-Verleihung werden die Gewinner unter den nominierten
Einreichungen erst bei Verleihung der Preise bekannt gegeben. Die
Preisverleihung findet am Montag, den 3. September im Rahmen der Prix Ars
Electronica Gala im Landesstudio Oberösterreich statt.
Eines der nominierten Projekte, die im O.K Centrum für Gegenwartskunst
gezeigt werden, ist "Remain in Light" vom japanischen Cyber-Artist Haruki
Nishijima. Auf der Jagd nach Klängen Ausgerüstet mit einem an ein Schmetterlingsnetz erinnerndes
"Elektronisches Insektensammel-Set" macht sich der Künstler auf die Suche
nach "elektronischen Insekten". Seine bevorzugen Fanggebiete sind die
urbanen Großsiedlungen an den Rändern der japanischen Metropolen. Dort, wo
die Autos parken und die Geräusche von Menschen und Stereoanlagen die
Umgebung mit akustischem Material versorgt. Im "Insektennetz" des Künstlers finden sich vor allem Radiosounds. Die
eingefangenen Klänge werden in Farben umgesetzt. Jede Farbe steht für eine
eigene Frequenz. Aus den gesammelten Klängen ergibt sich eine Farbkarte,
die Paintball-ähnliche Strukturen aufweist. Die Häufigkeit der
abgebildeten Farben lässt auf die Häufigkeit der dahinter stehenden Klänge
und Übersetzungsmodi schließen. Der Trend, weg von den analogen, hin zu digitalen
Übertragungsverfahren, spiegelt sich auch in den Farbkarten von Haruki
Nishijima wieder. Die analogen Daten aus Mobiltelefonen in Japans Städten
sind, so zeigen Vergleiche seiner Arbeiten, im vergangenen Jahr endgültig
ausgestorben. Links: | ||||||||