Falsche
Biester: schließlich dient das ganze Schmeicheln bloß dazu, uns
permanent als Futterstellen markieren zu können. Die Rede ist von den
Katzen. Quer durch die Jahrtausende nicht nur selbstsüchtige Begleiter
des Menschen, sondern auch Modelle in der Kunst.
Tief
gräbt sie ihre Krallen in den Körper des zuckenden Federviehs. Weit
aufgerissen die Augen, die Schnurrhaare bebend vor Gier und Jagdlust,
das gescheckte Fell vor Erregung gesträubt, die Muskulatur der
Hinterbeine straff gespannt. Kaum zu glauben: diese Szenerie wurde
dermaßen verblüffend naturalistisch aus Mosaiksteinchen gefertigt. Sie
zierte bereits im 2. Jahrhundert vor Christus das "Haus des Fauns" in
Pompeji.
Das historische Kunstwerk ist eines der vielen, vielen
Beispiele aus dem neuen DuMont-Bildband "Katzen in der Kunst". Ein
ideales Buch für kunstinteressierte Katzenfans. Von den
Katzendarstellungen im alten Ägypten über die Renaissance und
japanische Holzschnitte (etwa Hiroshige) bis herauf zu Manet, Picasso,
Warhol oder Lucian Freud - vieles ist hier (kompetent und launig
kommentiert) zu finden.
Ob flauschiges Kuscheltier oder
teuflisches Symbol dämonischer Rituale, ob erotisches Beiwerk oder
wilder Jäger - Katzen sind quer durch die Jahrtausende omnipräsentes
Thema unserer Kunstgeschichte. Und unserer Haushalte. Miau!
Das Buch: "Katzen in der Kunst" (DuMont), 359 S., farbig illustriert; 29,90 Euro.
Die Kamera liebt Katzen: Porträts großer Fotografen
Seit
den Anfängen der Fotografie sind Katzen eines der bevorzugten Objekte
der Kameras. Der Fotosammler Jules B. Farber hat Katzenbilder berühmter
Fotografen in dreijähriger Recherchearbeit zusammengetragen und
präsentiert die prächtigen Bildnisse im Fotoband "Die Katzen der
Fotografen" (Gerstenberg, 144 Seiten, 39,90 Euro). Die Autoren reichen
von Kriegsreporter Robert Capa bis "Magnum"-Mitbegründer Henri
Cartier-Bresson. Porträtiert sind mit ihren Katzen Künstler von
Giacometti bis Igor Strawinsky, Schriftsteller von Patricia Highsmith
bis Edward Albee, Schauspieler von Audrey Hepburn bis James Dean,
Avantgardisten von Wanda Wulz bis Andy Warhol. Die wahren Stars sind
aber die Vierbeiner, wie zum Beispiel Katze Mourka im Pas des deux mit
dem Choreografen George Balanchine. (ust)
vom 04.04.2007 |