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22.02.2002 - Ausstellung
Teurer Prozeß um mehr Raum im Wiener MQ
Wolfgang Waldner, MQ-Manager, und Kunsthallenchef Gerald Matt kämpfen um Räumlichkeiten im Fischer-von-Erlach-Trakt.


"Wir würden uns gern wieder mehr der Kunst widmen", heißt es aus der Kunsthalle. "Jede Woche Verzögerung des Auszugs der Kunsthalle kostet ein paar 100.000 Schilling", meint MQ-Manager Wolfgang Waldner. Nach Public Netbase rebelliert nun auch die Kunsthalle gegen die Museumsquartier-Gesellschaft. Es geht um mehr Platz. Obwohl nur mit einem jederzeit widerrufbaren Prekarium ausgestattet, weigert sich die Kunsthalle, ihre Büros im Fischer-von-Erlach-Trakt für das "Quartier 21" - kleinere zeitgenössische Kulturinitiativen - zu räumen. Dafür bekam sie von Waldner die Räumungsklage.

Die erste Tagsatzung war Dienstag. Als nächstes muß das Gericht klären, ob es sich für die Kunsthalle um ein Prekarium oder um ein Mietverhältnis handelt. Die nächste Tagsatzung dürfte im März stattfinden. Für Waldner ist klar, daß es nur ein Prekarium gibt. Die Kunsthalle sagt, ihre Büros seien durch den Umzug vom Karlsplatz ins MQ um ein Drittel reduziert worden, von Waldner angebotene Ersatzräumlichkeiten im MQ wären erst im Dezember beziehbar.

Er habe vom Bund den Auftrag, die Räumlichkeiten im Fischer-von-Erlach-Trakt für das Quartier 21 freizumachen, Institutionen wie die Kiesler-Stiftung oder der Eikon-Verlag warten darauf, einziehen zu können, so Waldner. Die von der Kunsthalle geforderte günstige Miete von 5 € (ca. 70 S) pro Quadratmeter kommt für ihn nicht in Frage: "Wir werden nicht die hochsubventionierte Kunsthalle noch weiter subventionieren", sagt er.



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