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Jüdisches Museum: Abgang Chefkuratorin

01.04.2011 | 18:27 |  (Die Presse)

Neue Rochade: Die Chefkuratorin geht. Auf eigenen Wunsch – aber nach Konflikten mit Direktorin Spera.

Wien/Apa. Die Debatte um den Umbau des Jüdischen Museums der Stadt Wien hat nun eine weitere personelle Konsequenz: Die bisherige Chefkuratorin, Felicitas Heimann-Jelinek, verlässt das Haus. Der Dienstvertrag wurde „im beiderseitigem Einverständnis“ aufgelöst, hieß es am Freitag nach einer Sitzung des Aufsichtsrats in einer Aussendung. Heimann-Jelinek hatte jene Dauerausstellung konzipiert, deren Abbau zu Diskussionen geführt hatte. Und sie war bei der Bestellung der Direktion – letztlich erfolglos – gegen Danielle Spera angetreten.

Die Zerstörung von Hologrammen war auch international kritisiert worden. Museumsdirektorin Spera hatte versichert, dass eine Erhaltung nicht möglich gewesen war. Heimann-Jelinek hatte Bilder der zerstörten Hologramme ohne Absprache mit der Museumsleitung im Internet veröffentlicht und die Debatte damit losgetreten. Im Zuge der Diskussionen war auch Prokurist Peter Menasse zurückgetreten.

Felicitas Heimann-Jelinek verlässt nun das Jüdische Museum auf eigenen Wunsch, wie betont wurde. Sie wolle sich in Zukunft verstärkt der wissenschaftlichen Arbeit im akademischen Bereich und der Kuratorentätigkeit widmen, hieß es. Von Museumschefin Danielle Spera gab es am Freitag Lob für die scheidende Mitarbeiterin: Die „hohe wissenschaftliche Qualifikation“ von Felicitas Heimann-Jelinek habe die Positionierung des Museums lange Jahre geprägt. Derzeit ist die Sanierung des Museums, die im Jänner begonnen wurde, in vollem Gang. Sie wird im Juni abgeschlossen sein.


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