Was zu sehen ist
Eine Videoinstallation trifft auf einen Kochlöffel mit Windel, ein abstraktes Ölbild hängt neben einem Klassenbuch, eine Fotocollage neben einem Werbeprospekt. Wie konkret die Künstler sich dabei in ihre wirtschaftlich-existenziellen Karten blicken ließen, blieb ihnen selbst überlassen. Aber der Kontrast zwischen dem Werk und dem alltäglichen Werkzeug spannt einen Bogen zwischen hehrer Kunst und schnöden Existenznöten. Verstärkt haben die Kuratorinnen diesen Leitgedanken der Ausstellung durch Preisschilder an den Kunstwerken und an den einzelnen Gegenständen des profanen Geldverdienens.
"Der Arbeitsbegriff ist im Wandel, die Fähigkeit zur Kommunikation und zur Informationsbeschaffung wird immer wichtiger, Flexibilität, Selbstorganisation und affektives künstlerisches Arbeiten, die früher als revolutionär galten, sind plötzlich vorbildhaft und im neoliberalen Wirtschaftssystem willkommen", so Kuratorin und Medientheoretikerin Claudia Slanar, die wie Architektin Gabu Heindl vom Kunstverein den Blick von außen auf die Salzburger Kunstszene werfen sollten. Zusammen mit Kunstvereins-Leiterin Hemma Schmutz haben diese beiden nicht nur die Ausstellung "Zwischendurch: Diverse Tätigkeiten" kuratiert, sondern zudem den mit 3.000 Euro dotierten Förderpreis des Landes an den in Salzburg lebenden Emilio Ganot vergeben.
"Die Hose passt ausgezeichnet"
Parallel zur Jahresausstellung im Kunstverein wird im Kabinett des Künstlerhauses die Ausstellung "Die Hose passt ausgezeichnet" von Lisa Holzer eröffnet werden. Holzer hat die Innenseiten von Chips-Packerl fotografiert und daraus hauptsächlich in rosa gehaltene, abstrakt-schräge Bilder geschaffen. (APA)