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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
07. Dezember 2006
15:06 MEZ
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Salzburger Kunstverein 
Foto: APA/KUNSTVEREIN SALZBURG/HERMAN SEIDL

Aus der Arbeitswelt in die Ausstellungsräume
Jahresausstellung 2006/2007 im Salzburger Künstlerhaus trägt den Titel "Zwischendurch: Diverse Tätigkeiten"

Salzburg - "Zwischendurch: Diverse Tätigkeiten" ist der Titel der Jahresausstellung 2006/2007 im Salzburger Künstlerhaus. 76 Künstler, allesamt Mitglieder des Salzburger Kunstvereins, haben dazu je ein Werk sowie einen Gegenstand aus der Arbeitswelt ihres Brotberufes beigesteuert. Das Gegenüberstellen der Kunst und der Arbeitswelt soll den Künstlern, die überwiegend nicht von ihrer Kunst leben können, eine zusätzliche, reale Seite verleihen. Außerdem verstehen die Kuratorinnen Claudia Slanar und Gabu Heindl dies als Beitrag des Kunstvereins zur gesellschaftspolitischen Veränderung des Begriffs der Arbeit.

Was zu sehen ist

Eine Videoinstallation trifft auf einen Kochlöffel mit Windel, ein abstraktes Ölbild hängt neben einem Klassenbuch, eine Fotocollage neben einem Werbeprospekt. Wie konkret die Künstler sich dabei in ihre wirtschaftlich-existenziellen Karten blicken ließen, blieb ihnen selbst überlassen. Aber der Kontrast zwischen dem Werk und dem alltäglichen Werkzeug spannt einen Bogen zwischen hehrer Kunst und schnöden Existenznöten. Verstärkt haben die Kuratorinnen diesen Leitgedanken der Ausstellung durch Preisschilder an den Kunstwerken und an den einzelnen Gegenständen des profanen Geldverdienens.

"Der Arbeitsbegriff ist im Wandel, die Fähigkeit zur Kommunikation und zur Informationsbeschaffung wird immer wichtiger, Flexibilität, Selbstorganisation und affektives künstlerisches Arbeiten, die früher als revolutionär galten, sind plötzlich vorbildhaft und im neoliberalen Wirtschaftssystem willkommen", so Kuratorin und Medientheoretikerin Claudia Slanar, die wie Architektin Gabu Heindl vom Kunstverein den Blick von außen auf die Salzburger Kunstszene werfen sollten. Zusammen mit Kunstvereins-Leiterin Hemma Schmutz haben diese beiden nicht nur die Ausstellung "Zwischendurch: Diverse Tätigkeiten" kuratiert, sondern zudem den mit 3.000 Euro dotierten Förderpreis des Landes an den in Salzburg lebenden Emilio Ganot vergeben.

"Die Hose passt ausgezeichnet"

Parallel zur Jahresausstellung im Kunstverein wird im Kabinett des Künstlerhauses die Ausstellung "Die Hose passt ausgezeichnet" von Lisa Holzer eröffnet werden. Holzer hat die Innenseiten von Chips-Packerl fotografiert und daraus hauptsächlich in rosa gehaltene, abstrakt-schräge Bilder geschaffen. (APA)


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