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Neues Museum auf Berliner Museumsinsel ist fertig

05.03.2009 | 13:10 |  (DiePresse.com)

Die Nofretete-Büste zieht um: 70 Jahre lang war das Neue Museum in Berlin geschlossen, elf Jahre lang wurde es renoviert. Nun hat Architekt David Chipperfield den Schlüssel übergeben.

Die Berliner Museumsinsel bekommt ein Juwel zurück: 70 Jahre nach seiner Schließung ist das Neue Museum am Donnerstag offiziell übergeben worden. Vom 16. Oktober an sollen die ägyptischen Sammlungen mit der Büste von Königin Nofretete sowie das Museum für Alt- und Frühgeschichte wieder einziehen. Renoviert wurde der Bau vom britischen Architekten David Chipperfield. "Ich übergebe ungerne den Schlüssel nach elf Jahren Arbeit", sagte Chipperfield. Bis zum Jahr 2026 sollen das Pergamonmuseum sowie das Alte Museum restauriert werden. Das noch leerstehende Gebäude öffnet an diesem Freitag zu drei Tagen der offenen Tür.

Nach der Wiedereröffnung der Alten Nationalgalerie 2001 und dem Bodemuseum im Jahr 2006 sind nun drei von fünf Bauten des UNESCO-Weltkulturerbes Museumsinsel wieder renoviert. Chipperfield hat außerdem das Eingangsgebäude für den Museumskomplex entworfen, dessen Bau zwischen Kupfergraben und Neuen Museum 2010 beginnen soll.

Kriegsschäden bleiben

Bei der "archäologischen Restaurierung" beließen Chipperfield und sein Architektenteam die Spuren der Kriegsschäden und der Jahrzehnte langen Verwitterung. "Wir wollten aber vor allem den Originalbau erhalten wie er von Friedrich-August Stüler konzipiert wurde", sagte der Architekt. Angesichts der vielen "Bausünden" nach dem Zweiten Weltkrieg sei es ein Glücksfall, dass das Neue Museum erst jetzt und nicht schon in den 50er oder 60er Jahren restauriert wurde, sagte Chipperfield.

Architektonisches Glanzstück des von 1843 bis 1855 errichteten Gebäudes des Architekten und Schinkel-Schülers Friedrich August Stüler (1800-1865) war das als Festsaal gestaltete Treppenhaus mit offenem Dachstuhl. Chipperfield hat das Treppenhaus in einer zeitgenössischen Architektursprache wieder hergestellt.


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