Linz - Mit einer neuen Alltagskultur, die zwischen den Angstszenarien einer perfekten Überwachung und der Begeisterung an medialer Selbstdarstellung heranwächst, beschäftigt sich die Ars Electronica 2007. Das Linzer Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft findet heuer von 5. bis 11. September statt und trägt den Titel "Goodbye Privacy". Gerfried Stocker und Christine Schöpf gaben für die Veranstalter Ars Electronica Center und ORF Oberösterreich am Mittwoch in einer Pressekonferenz in Linz die Details bekannt.
Das Festival beschäftigt sich mit dem aktuellen und künftigen Stellenwert von Öffentlichkeit und Privatheit und wie man in einer transparenten Welt der digitalen Medien eine Privatsphäre entwickeln kann. Dabei gehe es auch um die Frage, was die Gesellschaft dem Eindringen der immer effizienteren Kontroll- und Überwachungstechnologien entgegensetzen kann, so die Veranstalter. Gesucht werde nach Möglichkeiten, wie man die kulturelle Vielfalt in neu entstandene und neu entstehende soziale und öffentliche Räume tragen kann.
Juristischer Auftakt
Den Auftakt zum Festival bildet die österreichische Richterkonferenz. Diskutiert werden die Grundrechte in einer digitalen Welt, das Spannungsverhältnis von Datenschutz und Privatsphäre sowie Informations- und Kommunikationsfreiheit. Die Tagung verfolge dabei einen interdisziplinären und internationalen Ansatz, so die Veranstalter.
Künstler, Netzwerk-Nomaden, Theoretiker und Technologen werden in Linz versuchen, gemeinsam Antworten auf die Fragen nach Überwachung und Selbstdarstellung zu finden. Die Ars Electronica wird auch in diesem Jahr von Symposien, Ausstellungen, Performances und Interventionen über klassische Konferenz- und Kulturräume hinaus bestimmt. An herausragende Projekte werden sechs Goldene Nicas, zwölf Auszeichnungen sowie ein Kunst- und Technologiestipendium für Nachwuchskünstler und ein Theoriepreis vergeben. (APA)