[dieStandard.at]

derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst
Newsroom | Politik | Investor | Webstandard | Sport | Panorama | Etat | Kultur | Wissenschaft

09.05.2003 14:50

Salzburger Kulturfonds schüttet sich für "provokative Projekte" aus
Pianist Markus Hinterhäuser und Feministin Gerda Lerner sind die ersten PreisträgerInnen



Salzburg - Der Pianist Markus Hinterhäuser und die Feministin Gerda Lerner sind die ersten beiden Preisträger des Internationalen Kulturfonds der Stadt Salzburg. Das hat das Kuratorium des erst vor wenigen Monaten neu installierten Kulturfonds heute, Freitag, Vormittag bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Dotiert sind die Preise für Kunst und Kultur sowie für Wissenschaft und Forschung mit je 10.000 Euro. Insgesamt haben die Kuratoren des Kulturfonds 90.000 Euro an Preisgeldern, Projektförderungen, Förderpreisen und Stipendien ausgeschüttet.

Begründungen

Der erste Preis für Kunst und Kultur gehe an Hinterhäuser nicht nur wegen seiner Leistungen als Pianist, sondern auch für seine Tätigkeit als Mitorganisator des Festivals "Zeitfluss" (mittlerweile von den Salzburger Festspielen wieder abgeschafft, Anm.), heißt es in der Aussendung der Kuratoren. Die 84-jährige gebürtige Wienerin Gerda Lerner, die in Amerika eine Karriere als Universitätsprofessorin gemacht hat, wurde "für ihre Pionierarbeit auf dem Gebiet der Frauengeschichte und Frauenforschung" ausgezeichnet. Der mit 5.000 Euro dotierte Anerkennungspreis des Salzburger Kulturfonds geht an den 75-jährigen Salzburger Schriftsteller Gerhard Amanshauser für sein Lebenswerk.

Förderpreise

Die beiden Förderpreise des Kulturfonds werden an den Regisseur und Theatermacher Reinhold Tritscher "wegen dessen Engagements für integrative Theaterarbeit mit geistig beeinträchtigten Menschen" und Dagmar Aigner "für ihren Bericht zum gesellschaftlich brisanten Thema Frauen-Armut" vergeben, so das Kuratorium in seiner Begründung. Tritscher und Aigner bekommen je 3.000 Euro.

Zahlen

Aus insgesamt 40 eingereichten Projekten wurden 14 mit einer Projektförderung in der Höhe zwischen 1.000 und 5.000 Euro bedacht. "Es ging uns darum, besonders die provokativen Projekte auszuzeichnen und Gegenakzente zu setzen zur Hochkultur und zur neoliberalistischen Strömung in der Kunst", sagte die Leiterin der Internationalen Sommerakademie für bildende Kunst und Mitglied im Kuratorium des Kulturfonds, Barbara Wally.

Insgesamt 25.000 Euro investiert der Kulturfonds in Stipendien und Auslandsaufenthalte. Der größte Brocken - nämlich 12.000 Euro - geht an die Sommerakademie am Mozarteum zur selbstständigen Vergabe an begabte, nicht notwendigerweise bedürftige Studenten. Die Stipendien für die Sommerakademie für bildende Kunst wurden von 3.000 auf 5.000 Euro erhöht. Sieben junge Salzburger Künstler und Forscher bekommen Unterstützung aus dem Fonds, um sich im Ausland weiterzubilden. (APA)


Newsroom | Politik | Investor | Webstandard | Sport | Panorama | Etat | Kultur | Wissenschaft

© derStandard.at
2003