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17.11.2001 - Ausstellung
Kunst-Lust


Seitengassen, Seitenwege, Kellergeschosse bieten sich diesmal als Schauplätze der Kunst an. Zunächst aufs junge Kunsteiland MQ: Wo sich mehr (im Leopold-Museum) oder weniger (im Museum moderner Kunst, dem "Mumok") Besucher treffen, finden abseits der großen Hauptadern kleinere Präsentationen statt, die nicht weniger _ mitunter sogar sehr interessant sind.

Zum herzlichen Déjà-vu des Déjà-vu lädt das Leopold-Museum bei Egon Schiele. Ausgewählte Aquarelle und Zeichnungen in sein zweites Untergeschoß: Jene großartigen Körperstudien, in denen er vor allem sich und in allen möglichen Körperhaltungen, Verrenkungen und Grimassen darstellt, sowie Darstellungen weiblicher Modelle sind ausgestellt (bis 7. Jänner).
Im Nachbarquartier Mumok läßt sich das chronologische Treppauf und Treppab erfrischend am Grunde des Hauses, in der Factory unterbrechen.

"Feind Bild" knallt es einem schwarzweiß und großformatig beim Eintreten aus Leo Zogmayrs Arbeit entgegen. Diskursive Malerei heißt das Unternehmen, das malerische Positionen der jüngsten Zeit präsentiert und dabei auf das figürliche Abbild verzichtet. Selbstreflektierend wird hier das Medium Malerei diskutiert. Arbeiten von Brandl, Bohatsch, Gasteiger, Halley, Reed und anderen machen die Factory zum spannenderen Raum im neuen Haus.
Am hinteren Ende der Säulenhalle in der Kunstakademie am Schillerplatz kann man sich in drei Räumen dank der Installation von Naresh Kapuria auf eine bunte und rätselhafte Indien-Österreich-Reise begeben – per Bahn, die Route heißt Delhi-Wien.

Zuletzt ein Tip für konditionsstarke Kunst-Läufer der Wiener Innenstadt. Am Donnerstag, 22. 11., von 18 bis 22 Uhr, könnte einem die Luft ausgehen. Die Galerien Bienenstein, Charim, Chobot, Curtze, Feichtner & Mizrahi, Krinzinger, Lang, Nächst St. Stephan, Slavik, Steinek sowie Tiller & Ernst laden zur Vernissage; Artlab, Contact, Exner, Gabriel, Hieke, Hilger, Hohenlohe & Kalb, Insam, Magnet, Sur und T 19 zur Sonderpräsentation. Viel Spaß!



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