VN Mi, 5.11.2003

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Kultur 

Aufregender Zeichner

Arbeiten von Hannes Mlenek in der Galerie Sechzig

Feldkirch (VN-ag) Mit dem Südtiroler Bildhauer Lois Anvidalfarei war Hannes Mlenek vor einem Jahr im Palais Liechtenstein zu sehen. Mit einer Auswahl Arbeiten ist er nun in der Feldkircher Galerie Sechzig zu Gast.

Als eine "Entdeckung" und einen "aufregenden Zeichner" ortet Peter Weiermair den 1949 in Wiener Neustadt geborenen, in Wien lebenden und arbeitenden Hannes Mlenek. Fest verwurzelt in der Tradition österreichischer Zeichenkunst, von den Körperbildern des Barock über den Ausdruck des Expressionismus bis hin zum aktionistischen Moment, widmet sich Mlenek der Auseinandersetzung mit dem (eigenen) Körper.

Körpereinsatz

Der totale Körpereinsatz zeichnet vor allem die großen Formate aus, aber auch den kleineren Blättern und Leinwänden, wie sie in der Galerie zu sehen sind, ist eine besondere Form der Körperhaftigkeit, die über eine bloße Themenvorgabe weit hinausreicht, eigen. Dominiert werden diese "Erfahrungsberichte und Fieberkurven" von der Linie, der als Informationsträger und Ausdruck von Spannung alles andere untergeordnet scheint. Energetisch, kraftvoll führt ihr expressiver Duktus den Blick des Betrachters weit über den Bildrand hinaus und klingt wie ein Ton im Raum noch lange nach. Diese Affinität zur Linie ist so stark ausgeprägt, dass Mlenek selbst in der Malerei immer Zeichner bleibt, auch wenn der Künstler von einer Mischform spricht.

Ort der Emotion

Aus der aktuellen Auswahl spricht nicht nur die Vorliebe des Künstlers, in Serien oder Folgen mit Titeln wie "Mutation" oder "Seismogramme" zu produzieren. Sie verweist vielmehr klar auf die Stärken des Werkes, die sich im Spannungsfeld zwischen dem malerisch verdichteten Zyklus kleinformatiger Zeichnungen zur "Odyssee" und den großen, mit aller Vehemenz bearbeiteten Papierbahnen manifestieren. In Letzteren wird der Körper wirklich "aufregend" als Ort der Emotion und als Raum erfahren, während die kleineren, stelenartigen Bildtafeln wenig zwingend mit dieser Attitüde eher zu kokettieren scheinen.

Geöffnet bis 14. November, Mittwoch und Freitag, 14 bis 18 Uhr.

Arbeit von Mlenek. (Foto: A. Grabher)




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