Dramatik und Tragödie finden sich nicht nur in Arik Brauers Zeichnungen zur Griechischen Mythologie,
sondern auch in seinem eigenen Leben: 1929 kommt er als Erich Brauer in
Wien-Ottakring zur Welt. Während der Nazibarbarei wird der jüdische
Vater im KZ ermordet, Erich überlebt in einem Versteck. Nach Kriegsende
studiert er an der Akademie der Bildenden Künste in Wien, zusammen mit
Malerkollegen wie Ernst Fuchs, Rudolf Hausner und Wolfgang Hutter
gründet er in den 1950ern die Wiener Schule des Phantastischen
Realismus. Neben seiner Tätigkeit als Maler, Grafiker
und Bühnenbildner versucht er sich schon früh als Tänzer und Sänger,
später gehört er zu den Pionieren des Wiener Dialektprotestsongs. Seine
Vielseitigkeit stellt Brauer auch bei der heutigen Vernissage seiner
Zeichnungen (Ausstellung bis 1. 6.) unter Beweis: Zuerst liest er aus
seiner 2006 erschienenen Autobiografie "Die Farben meines Lebens"
(Amalthea Verlag). Danach trägt Brauer eigene Lieder vor. Freier
Eintritt. (dog/ DER STANDARD, Printausgabe, 13.4.2007)