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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
22. Juni 2006
18:03 MESZ
Erneut Lüpertz-Skulptur zerstört
Täter unbekannt - Stadt Bamberg entschuldigt sich und will ein Werk des Künstlers kaufen

Bamberg - Nach der mutwilligen Zerstörung einer Skulptur von Markus Lüpertz durch Unbekannte in Bamberg will die Stadt nun ein Kunstwerk des Malers und Bildhauers kaufen. Dazu rief der Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) eine Spendenaktion ins Leben. Er wolle damit ein deutliches Zeichen für die Kulturstadt Bamberg setzen, sagte Starke am Freitag.

Im Namen der Stadt entschuldigte sich der Oberbürgermeister bei Lüpertz. "Wir sind stolz, dass dieser bedeutende Künstler von internationalem Ruhm mit seinen Exponaten den öffentlichen Raum in Bamberg bereichert", sagte er. Starke verurteilte die Tat. Er gehe davon aus, dass es sich nicht um einen bewussten Anschlag gegen die Kunst handle.

Noch keine Spur

Bislang unbekannte Täter hatten am Mittwoch in den frühen Morgenstunden den "Kopf Chillida" umgeworfen. Dabei fielen Teile des Kopfes auf den Boden und zerbrachen. Die Polizei sucht weiter nach den Tätern. Eine heiße Spur gebe es bislang nicht, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Der Schaden an dem Kunstwerk wird mit 140 000 Euro beziffert.

Seit der Eröffnung der Lüpertz-Ausstellung am 11. Juni hatte es in Bamberg heftige Diskussionen gegeben. Der Künstler sei inzwischen von der Zerstörung seines Kunstwerks informiert werden, sagte ein Sprecher des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia, das die Ausstellung organisiert. Eine Reaktion sei bislang aber nicht bekannt. Das Künstlerhaus will die Ausstellung auf jeden Fall fortsetzen. (APA/dpa)


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