OÖNachrichten
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von
Dietlind Hebestreit
AUSSTELLUNG: Künstler-Ehepaar Miedl-Piesecky
Gegensätze im Gotteshaus
"Sie versucht, mit Farbe zu musizieren", sagt der Künstler Oswald Miedl über die Gemälde seiner Frau Doris Miedl-Pisecky. Beide zeigen bis 14. Mai ihre sehr unterschiedlichen Arbeiten in der Martin-Luther-Kirche Linz.

Miedl-Pisecky greift für ihre Landschaften tief in den Farbtopf, setzt leuchtendes Gelb neben tiefes Blau, warmes Orange zu samtigem Violett, kombiniert gekonnt mit aufgehellten Varianten der Komplementärfarben. Die an einer Längsseite des Gotteshauses harmonisch gruppierten Acryl-Quadrate wirken sehr sonnig.

Ganz anders gegenüber die Werke ihres Mannes: Miedl beschränkt sich auf schwarz-weiß. Seine strengen Grafiken, großteils Kreide auf Papier, setzen sich mit den Kräften der Natur, der "Bewegung des Kosmos" auseinander. Die gegenständliche Seite der fein strukturierten und doch recht ruppigen Bilder eröffnet sich erst auf den zweiten oder dritten Blick.

Alle Arbeiten stammen aus den vergangenen drei Jahren - außer einem Zyklus, der vor 20 Jahren unter dem Tschernobyl-Schock entstanden ist. Mit diesen Bildern leistet Miedl einen Beitrag zum Gedenken an die Katastrophe, die am Vernissagen-Abend in der Martin-Luther-Kirche auch mit einem ökumenischen Gottesdienst wieder in Erinnerung gebracht wurde.

Info: Luther-Kirche Linz, Johann-Konrad-Vogel-Straße 2a: bis 14. 5., Mo-Fr 17-19, So 9-11, 19-19.30 Uhr

Strukturbetontes in Farbe und schwarzweiß vom Künstlerpaar Fotos: dh

OÖnachrichten vom 27.04.2006
 
   



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