180 Werke erschließen im Palais Harrach die düstere zeichnerische
Welt des vor fünf Jahren verstorbenen Zeichners Othmar Zechyr.
"Zechyr ist ein schwer einzuordnender
Künstler, der in seinem anarchischen Verhalten trotz zeichnerischer
Perfektion einen sehr eigenen Weg gegangen ist." So schätzt der Direktor
des Kunsthistorischen Museums, Wilfried Seipel, das Werk des
oberösterreichischen Künstlers ein.
180 Exponate, davon weit über 100 aus Privatbesitz stammend, geben
einen Überblick über drei Jahrzehnte seines Schaffens. Für KHM-Direktor
Wilfried Seipel schließt die Schau an die letzte große Zechyr-Ausstellung
"Ekstatische Bauten" an, die er 1988 als Direktor des Oberösterreichischen
Landesmuseums in der Linzer Landesgalerie präsentierte.
Gras- und Kleinholzbrief, 1984 (Zum Vergrößern
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"Ich bin ein
Landschaftszeichner, der alle Landschaften in sich trägt" schrieb Zechyr
zwei Jahre vor seinem Tod. Von seltsamen Maschinen und abenteuerlichen
Architekturen auf Blättern, die in Strich und im Nebeneinander von Skizze
und Text an Leonardo da Vincis entsprechende Arbeiten erinnert, über
Tuschezeichnungen düsterer, hoch aufragender, Konstruktives und
Organisches vermischende Bauten und Darstellungen skurriler Flugobjekte
bis zu seiner letzten, 1994 entstandenen bedrückenden Serie
"Alexanderschlachten" reicht die gezeigte, vom Historiker und
Zechyr-Freund Gernot Heiss getroffene Auswahl.
Das wildromantische Höllental, 1981 (Zum
Vergrößern anklicken)
Othmar Zechyr
wurde als Othmar Zechner 1938 in Linz geboren, inskribierte nach kurzer
Lithographen- und Graveurslehre in Linz an der Wiener Akademie der
bildenden Künste und besuchte in den 60er Jahren die Salzburger
Sommerakademie für bildende Kunst (u.a. Oskar Kokoschkas "Schule des
Sehens"). Seine erste Einzelausstellung hatte er 1962 in Wien, wo er 1968
nach längeren Aufenthalten in Spanien, den Niederlanden und in
Reichenau/Rax seinen Wohnsitz bezog. 1986 übersiedelte Zechyr nach Linz,
wo der schwer zuckerkranke Künstler 1996 starb. 1979 erhielt Zechyr den
Landeskulturpreis des Landes Oberösterreich, 1995 den
Alfred-Kubin-Preis.
Tipp:
Die Ausstellung ist bis 11.
März in Wien zu sehen und wird im Sommer zwischen 13.Juni und 18.August
auch in der Neuen
Galerie Linz gezeigt.