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30. Oktober 2008
13:06 MEZ
Tirol präsentierte Konzept für Bergisel-Museum
Geplante Umsiedlung des Riesenrundgemäldes bleibt Konfliktpunkt

Innsbruck - Das Land Tirol hat am Donnerstag das Konzept für ein neues Museum am Bergisel präsentiert. In dem viel diskutierten Projekt soll das Innsbrucker Rundgemälde - es zeigt die Schlacht am Bergisel - einen wesentlichen Bestandteil bilden. Weiterhin ist aber ein Bescheid des Bundesdenkmalamtes über eine Umsiedlung des Kunstwerks aus der geschichtsträchtigen Rotunde in Innsbruck ausständig.

Das Bundesdenkmalamt hatte einen negativen Bescheid in Aussicht gestellt, weil die Rotunde und das Kunstwerk "eine Einheit bilden würden" und eine Trennung einen "barbarischer Akt" darstellen würde. Vonseiten des Landes wird argumentiert, dass die seit 1924 bestehende Einheit "historisch zufällig gewesen sei". Das Gebäude sei als Wechselausstellungsbau und das Bild als Wandergemälde konzipiert gewesen, hieß es.

Kulturlandesrätin Beate Palfrader geht letztlich von einer positiven Entscheidung aus, da aus ihrer Sicht das neue Museum der einzige Weg sei, "das Rundgemälde für die Bevölkerung zu erhalten". "Falls der Bescheid negativ ausfallen sollte, werden wir in die zweite Instanz gehen", zeigte sich Palfrader kämpferisch. Bis dahin werde sie sich nicht mit anderen Alternativen auseinandersetzen, meinte die Kulturlandesrätin.

"Schauplatz der Geschichte"

Das neue, rund 20 Millionen teure Museum am Bergisel soll das Riesenrundgemälde, das Tiroler Kaiserjägermuseum und eine Dauerausstellung zur Geschichte Tirols beherbergen. Damit verwandle das Museum den Ort einer historischen Schlacht zu "einem Schauplatz der Geschichte und Kultur". In dem neuen Museum bekomme das Rundgemälde "erstmals einen kulturgeschichtlichen Rahmen". "Die Tiroler Kaiserjäger sind eng mit den Ereignissen von 1809 und dem Bergisel verknüpft. Daher wird das Kaiserjägermuseum auch einen wesentlichen Teil bilden", erklärte Palfrader.

Das Konzept für das Museum am Bergisel werde symmetrisch gegliedert sein. Dabei werden die drei, den Hauptteil bildenden Akte von einem Prolog und einem Epilog umrahmt, erläuterte der Stuttgarter Planer und Architekt Hans-Günter Merz. Die drei Teilthemen des Hauptteils würden dabei "relativ selbstständig" wirken, hätten aber dennoch untereinander mehrfach Bezug. Der erste Akt werde die Schlacht nachstellen, der zweite soll die Mythologie beleuchten und der dritte soll eine Fortsetzung der Geschichte möglich machen. Das Bergisel-Museum soll im Frühjahr 2010 eröffnet werden. (APA)

 

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