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vom 09.03.2006 - Seite 025
Der Coup

Keine Frage: Wer auch immer die Helnwein-Ausstellung im großen Lentos-Saal arrangieren musste, hat hier das Bestmögliche versucht.

Wer aber die Chance, einen Besuchermagneten wie Gottfried Helnwein zeigen zu können, bis auf winzige Ausnahmen auf einen einzigen Raum reduziert, dem gebührt harsche Kritik.

Es zeugt von untragbarer organisatorischer Kurzsichtigkeit, wenn sich Lentos-Chefin Stella Rollig nicht großzügig auf Helnwein konzentriert, sondern parallel eine (für sich ja durchaus reizvolle) Kelim-Ausstellung zeigt.

Es zeugt von wenig Sensibilität für den Platzbedarf von Großformaten, wenn sich fast vierzig Bilder mit einer derart massiven Ausstrahlung nicht auf mehrere Räume aufteilen können.

Es zeugt von wenig Gespür für adäquate Umsetzung, wenn Lentos-Chefin Rollig Künstler Helnwein zwar dafür dankt, dass er dem Lentos einen "Coup" ermöglicht, sie dessen Rahmenbedingungen aber gleichzeitig beschneidet.

Helnwein lobte Rollig für ihr Kunst-Engagement als "Fels in der Brandung". Dazu ist zu sagen: Die Unbeweglichkeit von Felsen ist angesichts der sich ständig verändernden Anforderungen von Kunst nicht immer ein Vorteil ...

Ein Raum ist viel zu wenig für Helnweins Bilder

E-Mail: i.judmayer@nachrichten.at

Eröffnung: 9. März, 19 Uhr (Gottfried Helnwein ist anwesend)

Dauer: 10. März-5. Juni 2006

Öffnungszeiten: täglich außer Dienstag 10-18 Uhr; Do., 10-22 Uhr; Dienstag geschlossen.

Katalog: "Face it", erschienen im Verlag Christian Brandstätter; die Museumsausgabe kostet 28 Euro.

T-Shirt: Motiv "Glückspilz"; 19,90 Euro

Eintrittspreise: Erwachsene 6,50 Euro; ermäßigt 4,50 Euro; Gruppentarif ab 20 Personen 5 Euro.

Sponsoren: Linz AG; 16 Leihgeber

Information: 0732 / 70 70 36 00; www.lentos.at


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