|
Danke, Kenzo. Hätte er nicht 1976 eine Boutique in Paris
eröffnet, Pierre und Gilles hätten sich vielleicht nie getroffen. Sie
taten es und zogen zusammen, um sich bald auch künstlerisch zu treffen.
Photos von Warhol, Mick Jagger, Iggy Pop folgten, Juliette Greco und
Laetitia Casta und viele andere haben die Liste bis heute bereichert.
Was Gilbert & George für die Kunstszene, sind Pierre
& Gilles wohl für die Szene; für die Pop-Szene, die Mode-Szene, die
Schwulen-Szene. Platten-Cover, Plakate, Mode-Arbeiten stehen neben
Autonomem. Von letzterem zeigt das Kunsthaus Wien die jüngsten Arbeiten:
Schöne Männer und deren Körper, indische Gottheiten, Mythologisches und
Selbstporträts etwa. Alles bis ins Kleinste inszeniert, arrangiert und
malerisch akribisch übergangen. Perfekte Welten, glanzvolle Phantasien,
wie aus dem Reich von Barbie und Ken - oder Ken und Ken.
Kitsch? Garantiert, wäre die Wonderworld nicht auch
gebrochen. In allerliebsten Kinder-Traumwelten kriecht der Alp, weht
Unbehagen aus der Scheinwelt, die aus goldenen oder transparenten, mit
Flitter verzierten Alte-Meister-Rahmen schaut. "Arrache mon coeur",
"Entreiß mein Herz" heißt die Schau, die mehr als ein Zielpublikum
verdient. mus
Bis 26. Mai, täglich 10 bis 19 Uhr.
© Die Presse | Wien
|
|