01. August 2005
22:22 MESZ
Zwischen Gesetzen und Zufällen
Michael Wesely zeigt in der Salzburger Galerie Fotohof "Die Erfindung des Unsichtbaren"
Der in Berlin lebende Fotograf Michael Wesely
ist in Salzburg bestens bekannt. Einige Male nahm er bereits an der
internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst teil - im heurigen
Jahr beschäftigt er sich in seiner Klasse mit der aktuellen Position
der Fotografie an der Schnittstelle zur Gegenwartskunst. Darüber hinaus
zeigt der Fotohof die Ausstellung "Die Erfindung des Unsichtbaren". Der
1963 in München geborene Wesely interessiert sich seit Beginn seiner
künstlerischen Karriere für die Analyse des fotografischen Prozesses.
Besonderes Augenmerk legt er dabei auf das Wechselspiel von Abbild und
Repräsentation. In der aktuellen Schau stellt Wesely drei Werkszyklen
aus den vergangenen zehn Jahren vor: "Palazzi di Roma" von 1995, die
"Ostdeutschen Landschaften" (2002-2004) sowie seine neulich im New
Yorker MOMA gezeigte Arbeit "Open Shutter", die den gut zweijährigen
Umbau des Museums in einem Einzelbild wiedergibt. Wesely arbeitet mit
einer von ihm selbst konstruierten Spezialkamera ("Spalt-Kamera"), bei
der das Objektiv durch vertikale und horizontale Schlitzblenden ersetzt
ist. Damit gelingt es ihm, Landschafts-und Architekturmotive in
abstrakte Wandbilder zu verwandeln. Ein weiteres Merkmal einiger der
Arbeiten ist die extreme Langzeitbelichtung. (dog/DER STANDARD,
Printausgabe, 01.08.2005)
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