Wien, Bregenz (VN, APA) Als Kunstkritiker, Ausstellungsmacher,
Herausgeber und Museumsleiter galt Otto Breicha als einer der
wesentlichen Mitgestalter der österreichischen Kunstlandschaft.
Er war Förderer und Mitentdecker von Malern wie Arnulf Rainer und
von Künstlern der "Wirklichkeiten", langjähriger Direktor des
Salzburger Rupertinums und setzte als Ausstellungsmacher unter
anderem im Museum des 20. Jahrhunderts, in der Wiener Secession und
in der Galerie Nächst St. Stephan Maßstäbe. Otto Breicha hat auch
viele Vorarlberger Künstler (darunter etwa Armin Pramstaller)
gefördert und deren Werke für die Sammlung des Rupertinums
angekauft.
Am vergangenen Sonntag ist Breicha 71-jährig verstorben.
Literatur und Kunst
Breicha wurde am 26. Juli 1932 in Wien geboren und studierte an
der Philosophischen Fakultät der Universität Wien. Von 1962 bis 1972
war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender
Leiter der Österreichischen Gesellschaft für Literatur tätig und ab
1966 zunächst gemeinsam mit Gerhard Fritsch Herausgeber der
Zeitschrift für Literatur und Kunst "Protokolle". Als Herausgeber
betreute Breicha auch "Finale und Auftakt", Sammelwerke zur Wiener
Kunstszene der Jahrhundertwende, und "Aufforderung zum Mißtrauen",
eine Publikation über Literatur, bildende Kunst und Musik in
Österreich nach 1945. Von 1962 bis 1970 war Breicha Kunst- und
Literaturkritiker.
Von 1983 bis 1997 war Breicha Direktor des Salzburger
Rupertinums. Schon ab 1972 leitete er das Kulturhaus der Stadt Graz
- sogar über seinen Eintritt in den Ruhestand hinaus bis zu dessen
Schließung 2000. Mit der imposanten Schlussausstellung "As Time Goes
By", die Werke der bedeutenden österreichischen Künstler
präsentierte, wurde damals Abschied genommen.