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©Diagonale
von
Walter Beyer
WIEN: Der Linzer Maler/Filmer/Zeichner Dietmar Brehm repräsentativ im Künstlerhaus
Einer, der sich nirgends einordnen lässt
Die erste Ausstellung im neuen Jahr widmet das Wiener Künstlerhaus dem Linzer Dietmar Brehm, der als Grafiker, Maler, als Fotograf, sowie Video- und Filmemacher in der österreichischen Gegenwartskunst einen singulären Raum einnimmt. Dass der Künstler mit seinen Videos und Experimentalfilmen über unsere Landesgrenzen hinaus einen weitaus größeren Bekanntheitsgrad erreicht hat, als mit seiner Grafik und Malerei ist sicherlich nicht gerechtfertigt, mag aber damit zusammenhängen, dass er sich stilistisch in keine der heute gängigen Ismen und Schemata einordnen lässt.

Am ehesten bestehen noch Parallelen zu Roy Lichtensteins lapidaren Grundinformationen. gerade die Auswahl der Motive aus völlig unspektakulären Details des Alltages, die Entmaterialisierung der geschauten Bildwelt, die Aufhebung der Perspektivik und die formale Rückführung auf minimalistisch-simplifizierte Kürzel zeichnen Brehms bildnerische Welt aus.

Je konsequenter und klarer dem Künstler dieser Vereinfachungsvorgang gelingt, desto überzeugender werden seine bildnerischen Produkte. In der vorliegenden, den gesamten ersten Stock des Künstlerhauses füllenden, überzeugenden Ausstellung lässt sich derartiges sehr schön anhand von 10 großformatigen Acrylarbeiten sowie drei für den Künstler so kennzeichnenden Bildserien verfolgen.

In den Nebenräumen gibt es Beispiele von Brehms reichhaltigen Arbeiten auf Papier, aber auch von seinem fotografischen Werk. Besonders gelungen und geschlossen wirkt übrigens der letzte Raum mit der zwischen 1999 und 2000 entstandenen Berg-Serie.



OÖNachrichten vom 28.01.2003
 
   







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