Inspiration Pop-Art

Eine Rastlose war sie, die schon früh auszog aus Kärnten, um New York zu erobern. Ein Rückblick auf das Werk Kiki Kogelniks von Kristina Pfoser.


Kiki Kogelnik hat in der Blütezeit der Pop-Artistik in New York gelebt und es ist ihr gelungen, sich in der internationalen Szene zu etablieren. Modische Outfits, Mannequin-Posen, reduzierte Physiognomien. Mit ihren Frauenbildern hat die 1935 in Bleiburg in Kärnten geborene Künstlerin an die Darstellungsmuster aus den Modejournalen und aus der Welt des Comic-Strip angeknüpft; "Women" ist denn auch der Titel der jetzigen Ausstellung.

Look again, 1979
Look again, 1979

Die Anfänge

"Die großstädtische Welt ist das Element der Kiki Kogelnik" wusste Otto Mauer schon in den 60er Jahren; in seiner Galerie nächst St. Stephan erlebte sie ihre künstlerischen Anfänge.

Ecce homo, 1980 (Zum Vergrößern anklicken)
Ecce homo, 1980 (Zum Vergrößern anklicken)

Die großstädtische Welt, das war für Kiki Kogelnik New York, wo sie sich von den Vertretern der Pop Art wie Andi Warhol, Roy Lichtenstein, Sam Francis inspirieren ließ. In der Folge entwickelte Kogelnik ein spezielles Cut-Out-Verfahren, das zu einem grundlegenden Gestaltungsprinzip wurde. Höhepunkte waren die so genannten "Hangings", lebensgroße Vinyl-Scherenschnitte, die 1996, ein Jahr vor ihrem Tod, im Wiener MAK zu sehen waren.

Leda with Swan, 1980 (Zum Vergrößern anklicken)
Leda with Swan, 1980 (Zum Vergrößern anklicken)
Mit dabei im Ausstellungsteam war damals die Innsbrucker Kunsthistorikerin Karin Flörl, die heute noch von der Energie, die in der Künstlerin steckte, und der Vielfalt ihres Werkes beeindruckt ist - eine Vielfalt, die trotzdem eine Einheit bildete: Keramiken, Malerei, Zeichnungen, Collagen, Tuschzeichnungen, Skulpturen.

Desire, 1981
Desire, 1981

Die Foundation

Seit vier Jahren arbeitet Karin Flörl an der Aufarbeitung des Nachlasses der 1997 im Alter von 62 Jahren verstorbenen Künstlerin, im Auftrag der Kiki-Kogelnik-Foundation. Diese Foundation ist eine amerikanische Stiftung, die den Kogelnik-Nachlass aufbewahrt, archiviert und der Öffentlichkeit zugänglich machen soll.

Pink Swim, 1979 (Zum Vergrößern anklicken)
Pink Swim, 1979 (Zum Vergrößern anklicken)

Kiki Kogelnik war es ein großes Anliegen gewesen, dass ihr Werk als Sammlung zusammenbleibt. 1994, drei Jahre vor ihrem Tod, hat sie selbst diese Foundation ins Leben gerufen. Der Sitz der Stiftung ist in New York, Bleiburg und Wien, Treuhänder sind die Erben nach Kiki Kogelnik, ihr Ehemann George Schwarz und ihr Sohn Mono, Karin Flörl arbeitet an der Erfassung des Nachlasses. Der erste Schritt dazu ist heute nahezu abgeschlossen, die Bestandsaufnahme aller ihrer Werke. Jetzt geht es um das Auffinden im Privatbesitz oder in Museen befindlicher Werke.

Zum 70. Geburtstag der Künstlerin im Jahr 2005 will sich die Kogelnik-Foundation mit eigenen Aktivitäten in der Öffentlichkeit präsentieren. Bisher hat man sich vorwiegend der Unterstützung fremder Projekte gewidmet - Ausstellungen mit Leihgaben bestückt und bei der Vorbereitung geholfen. So hat die Foundation auch bei der großen Kiki-Kogelnik-Retrospektive der Österreichischen Galerie im Oberen Belvedere 1998 mitgewirkt.

Schön aber traurig, 1973 (Zum Vergrößern anklicken)
Schön aber traurig, 1973 (Zum Vergrößern anklicken)
Für die damalige Ausstellung hat Kiki Kogelnik noch selbst das Konzept gemacht, Aufgabe der Foundation war es dann, es bis zur Eröffnung durchzusetzen - und zwar die Vision der Künstlerin, eine enzyklopädische Ausstellung ihrer Arbeiten zu präsentieren - von ihren abstrakten Anfängen in den 50er Jahren bis zu den späten Werken.

Aktuelle Schau

Unterstützt hat die Kogelnik-Foundation auch Christa Zetter, in deren Galerie bei der Albertina die Ausstellung "Women" jetzt zu sehen ist. Zetter hat ihren Schwerpunkt darauf gelegt, eine einzige der vielen Kogelnik-Perioden zur Gänze vorzustellen: Siebdrucke und parallel dazu Ölbilder vorwiegend modischer Frauen.

Lady with Hat, 1980
Lady with Hat, 1980

Tipp:

"Women", Grafiken und Bilder von Kiki Kogelnik in der Wiener Galerie bei der Albertina sind bis zum 14. Juli zu sehen.

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