Messeeröffnung
Georg Kargl wirkte ebenso zufrieden wie Ursula Krinzinger. Und manchen gab sogar das königliche Paar Sofia und Juan Carlos, begleitet von Spaniens Kulturministerin Carmen Calvo, ein Stelldichein zur Messeeröffnung, so etwa der Wiener Galerie Charim, die Valie Export mit einer kleinen Retrospektive würdigte und nebstbei auch noch Dokumentarisches aus dem Krieg in Serbien von Milica Tomic feilbot. Beim Arco-Veteranen unter den österreichischen Galeristen, Mario Mauroner, konnten die Hoheiten zudem mit dem schon familiär bedingten Hang zu Österreich die großformatigen Studiofotos von Lois Renner bestaunen.
Kunstkritikervereinigung
Hermann Nitsch wurde am Samstagabend in Madrid mit dem Preis der Spanischen Kunstkritikervereinigung als bester lebender internationaler Künstler auf der Arco ausgezeichnet. Nitsch stellt auf der Kunstmesse am Stand der Wiener Galerie Heike Curtze neue Arbeiten aus. Spaniens Kunstkritikervereinigung, die Asociacion Espanola de Cristicos de Arte (AECA), zeichnet jedes Jahr einen "besten" lebenden Künstler unter den auf der Messe vertretenen aus.
Vor Hermann Nitsch erhielten Tony Cragg, Miquel Barcelo, Luis Feito, Pablo Palazuelo oder Vanessa Beecroft den begehrten spanischen Kritikerpreis. Als bester spanischer Künstler auf der Arco wurde die aus Alicante stammende Künstlerin Maria Cremades ausgezeichnet.
Beste Galerie
Als beste Galerie wurde die in Barcelona handelnde Galerie Manuel Barbie gewählt. Die vor 30 Jahren von Manuel Barbie Gilabert gegründete Galerie überzeugte die offenbar ganz dem Traditionellen verhaftete spanische Kunstkritikerjury mit kubistischen und surrealistischen Bildern und Skulpturen von Juan Gris, Henri Laurens, Liubov Popova, Yves Tanguy und Jean Arp.
Die Arco, die heute zum bereits 25. Mal ihre Tore schließt, ist nach der Art Basel mit 278 Ausstellern, die rund 3000 Künstler vertreten, die zweitgrößte Kunstmesse der Welt, mit jeweils rund 200.000 erwarteten Besuchern.
Sonderschauen
Und die einzige, die neben den mittlerweile üblichen Chill-out-Zonen und Sonderschauen auch ein Spa anbietet, einen Massagesalon für die lästig spannenden Nebenwirkungen durch stundenlanges Sitzen in trocken, klimatisierten, engen Kojen und dem kilometerintensiven Streunen auf elektrostatisch hoch geladenen Teppichböden. Nächster Messetermin: Armory-Show, New York, ab 9. März. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.2.2006)