Gerichtsstreit zwischen MQ und Public Netbase

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Dienstag (16.10.) wird der seit langem schwelende Streit zwischen der MuseumsQuartier Errichtungs- und Betriebsgesellschaft (MQ) und der Netzkunst-Institution Public Netbase vor Gericht fortgesetzt.

Um 15.00 Uhr ist vor dem Bezirksgericht Josefstadt die mündliche Verhandlung einer Besitzstörungsklage der MQ-Gesellschaft angesetzt, die wegen eines von Public Netbase über dem Wasserbecken des Museumsquartier-Haupthofes errichteten beleuchteten Plastik-Zeltes eingebracht worden war.

Zeltentfernung beantragt

Hintergrund ist die Auseinandersetzung um künftige Büro- und Veranstaltungsflächen im Fischer-von-Erlach-Trakt der ehemaligen Hofstallungen, die bereits im Sommer zu einer Räumungsklage betreffend der seit langem als Prekarium genutzten Flächen von Public Netbase geführt hatte. Public Netbase sieht seine künftige Tätigkeit im MQ gefährdet und hatte auf diese Situation bereits mit einem militärischen Zeltaufbau im Staatsratshof aufmerksam gemacht.

Diese - von der MQ schließlich geduldete - Installation wurde Ende September abgebaut und durch ein neues Zelt im Haupthof ersetzt, da die Betreiber von Public Netbase einen Ende Juli getroffenen Kompromiss über die künftigen Flächen erneut in Frage gestellt sahen. Die MQ-Gesellschaft hat die sofortige Entfernung der Installation und der dazu gehörenden Stromversorgung beantragt.

"Neuerlicher Tiefpunkt"

"Damit erreicht die Entwicklung im Museumsquartier einen neuerlichen Tiefpunkt. Anstatt Voraussetzungen für ein Museumsquartier als einen Ort des vielfältigen und lebendigen kulturellen Austauschs zu schaffen, werden Kunst und Kultur einem System der Disziplinierung und Reglementierung ausgesetzt", heißt es dazu in einer Aussendung von Public Netbase.

"Je mehr Nutzer in das Museumsquartier hereinkommen, und mit dem Quartier 21 werden viele weitere dazukommen, umso wichtiger ist es, dass man gewisse Regeln des Zusammenlebens befolgt", so MQ-Geschäftsführer Wolfgang Waldner gegenüber der APA, "nur darum geht es." Im übrigen habe er sich genau an den ausgehandelten Kompromiss gehalten, was jedoch seitens Public Netbase nicht der Fall gewesen wäre.

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