Galerien live
Jetzt wird gescheitert!
(cai) Er hat bei der Damenwelt womöglich mehr Chancen als der
amtierende "Sexiest Man Alive", als dieser Hugh Jackman, der derzeit im
Kino mit der Nicole Kidman in Australien synchronschwitzt. Und wer soll
dieser Herzensbrecher sein? Der Schokoosterhase! Wie bitte? Da hat doch
die Schoko banane mehr Frauen erobert als der! Ja eh, aber
wie soll man von der Schokobanane elegant überleiten zur Frage: Ist der
Schokoosterhase verheiratet, und wenn ja: Ist er es mit einem Schoko playboy haserl?
Die Nackerte aus Schokolade, die in Katarina Schmidls Video "Muse au
Chocolat" (Schokoladenmuse) als Venus posiert (ein Schokoabguss des
Körpers der Künstlerin), würde jedenfalls locker als Gattin des
Schokoosterhasen durchgehen. (Ein ungleiches Paar wie Roger Rabbit und
seine Jessica.) Doch weil sie in der Hitze vom knackigen in den
gatschigen Aggregatzustand übergeht, ist das wohl eher... eine
Allegorie der Diarrhö? Blödsinn! Ein Sinnbild der Vergänglichkeit der
Liebe. (Die Venus ist ja die Liebesgöttin.) Das fasst den letzten Teil
der Ausstellungstrilogie in der Fotogalerie prägnant zusammen.
"Liebe III – Scheitern": Klingt ja wie "Faust, der Tragödie dritter
Teil", äh: wie "Rocky III". Der absolute Höhepunkt sind wohl die
surrealen Horrorfilme von Nicholas und Sheila Pye. Psychodramen
zwischen Sadomaso und Voodoo. Die Botschaft von Renate Bertlmanns
tragikomischem Beziehungsfilm wiederum dürfte sein: "Don’t marry, be
happy" (heirate nicht, sei lieber glücklich). Zwei Gummipuppen geht in
der Alltagslethargie die Luft und die Lust aus. Lobend erwähnt seien
noch die melancholischen Stillleben, in denen Basia Sokolowska nach
einer Trennung die nebensächlichsten Details im gemeinsamen Haushalt zu
einem visuellen Seufzen verdichtet. Ende.
Fotogalerie Wien
(Währinger Straße 59)
Liebe III – Scheitern
Bis 28. Jänner
Di. – Fr.: 14 – 19 Uhr Sa.: 10 – 14 Uhr
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Wer jodelt denn da?
(cai) Was ist das? Es hängt an der Wand, ist orange und jodelt. Keine Ahnung. Was ist es? Ein Opus von Alexandra Deutsch. Aber das jodelt doch nicht. Na ja, jodelt es halt nicht .
(Orange ist ja wirklich keine jodelnde Farbe. Höchstens eine
schreiende.) Diese bizarren Fantasieschöpfungen und exzentrischen
Organismen aus, nein, nicht aus Papiermaschee, vielmehr aus
handgeschöpftem, bemaltem Papier, nehmen einen Raum einfach mit ihrem
pittoresken Charme in Besitz. Müssen also nicht auf so plakative Weise
präsent sein wie ein rosaroter Elefant. Regina Hadrabas Kunstbücher,
die voller energischer Linien sind, die angeregt mit Farbflecken
"plaudern", können diese bunten, beinah jodelnden Objekte
problemlos neben sich aushalten, während sich Hadrabas stillere
Monotypien auf Acrylglas halt nebenan freier entfalten können. (Rasante
Rhythmen, bei denen es sich aber nicht um eine abstrakte Darstellung
der wilden Flugmanöver der Walküren handeln dürfte.) Die Arbeiten der
beiden sind zweifellos geschickt platziert.
Galerie Hrobsky
(Grünangergasse 6)
Hadraba & Deutsch
Bis 28. Februar
Di. – Fr.: 13 – 18 Uhr Sa.: 11 – 15 Uhr
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Friedhof der Oliven
(cai) Das sind Brandopfer? Sieht man ihnen gar nicht an. Nein, Rena
Meren ist keine plastische Chirurgin. Jedenfalls nicht für Menschen.
Verkohltes Holz aus abgebrannten Olivenhainen reanimiert sie mit ihren
Bildhauerwerkzeugen. Macht ziemlich wildromantische Skulpturen daraus,
die mitunter einen geradezu nymphenhaften Sexappeal besitzen. Ihr Opus
"Siri" kommt forsch daher wie die Nike von Samothrake. Schade nur, dass
sie es sich nicht verkniffen hat, ihre Bilder dazuzuhängen.
Jetzt muss man sich so anstrengen, sich die Meeresimpressionen und Akte
wieder wegzudenken, damit sie einem die positive Stimmung nicht
ruinieren.
Galerie Artefakt
(Strauchgasse 2)
Rena Meren
Bis 30. Jänner
Mo. – Fr.: 13 – 18 Uhr
Printausgabe vom Mittwoch, 21. Jänner 2009
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