Seoul - In der südkoreanischen Provinz Kyonggi wurde am Mittwoch ein Museum für den Pionier der Video- und Medienkunst, Nam June Paik, eröffnet. Begleitet wurde die Eröffnung in dem rund 30 Kilometer südlich von Seoul entfernten Ort Yongin mit dem Beginn eines internationalen Kunstfestivals. Unter dem Titel "Now Jump" sollen bis Anfang Februar 2009 Ausstellungen und Aufführungen geboten werden, die unter anderem theatralische Aktionen und Installationen miteinander verbindet.
Interdisziplinäres Zentrum
Das Nam June Paik Art Center wolle "ein Raum sein, der das Wechselspiel zwischen dem Zentrum und der Außenwelt aktiviert" und in dem eine experimentelle Kombination von Kunst, Erziehung, Technologien und Geisteswissenschaften gezeigt werde, teilte das Zentrum mit. Die Berliner Architektin Kirsten Schemel hatte 2003 mit ihrem Entwurf den Wettbewerb für das neue Zentrum der Gegenwartskunst in Yongin gewonnen. Das mehrgeschossige Gebäude präsentiert auf einer Fläche von 5250 Quadratmetern unter anderem mehr als 60 Arbeiten Paiks. Auch beherbergt es ein Videoarchiv mit knapp 2300 Studien des Künstlers.
Biografisches
Paik starb am 29. Jänner 2006 in seiner Wahlheimat Miami (US-Bundesstaat Florida) im Alter von 73 Jahren. Weltweit bekannt wurde er vor allem durch seine Installationen und Videoskulpturen. Der in Korea gebürtige Künstler sorgte unter anderem während der Fluxus-Aktionen der späten 1950er Jahre gemeinsam mit Künstlern wie Jospeh Beuys, John Cage und Karlheinz Stockhausen für Aufsehen. (APA/dpa)