Kultur

Mexiko global

09.07.2007 | SN
Junge Kunst im Länderprojekt des "Hangar-7"

KARL HARBSALZBURG (SN). Nach Österreich, China, Spanien, New York, Russland und Südafrika kommt in der neuesten Ausstellung des "Hangart-7"-Projekts erstmals ein lateinamerikanisches Land zur Ehre der Vorstellung in Salzburg. Kuratorin Lioba Reddeker hat sieben Künstlerinnen und Künstler der sehr jungen Generation Mexikos ausgewählt und eingeladen, im Hangar jeweils eine repräsentative Wand zu gestalten. Dabei sollte der Fokus auf die traditionellen Techniken Malerei, Grafik und Skulptur gelegt werden.

Zwischen spektakulärer Feinsinnigkeit, politischem Statement und ironischer Brechung gesellschaftlicher (Tabu-)Themen sind diese Beispiele mexikanischer zeitgenössischer Kunst angesiedelt.

Bei Eugenia Martinez mag man noch am direktesten eine "lateinamerikanische" Handschrift ausmachen: in der Figurenzeichnung, der Ornamentik und dem dicht an dicht die Bilder überziehenden Wort-Schrift-Geflecht, das auf literarische Zusammenhänge verweist. Demián Flores' großformatige Bilder lassen an Straßen- und Wandmalereien denken; ein Element, mit dem auch Mariana Magdaleno spielt - in lockerer Traumhaftigkeit, ironisch maskiert wie Figuren aus "Alice in Wonderland", im graziösen Spiel einer Durchdringung und Überwindung von (Mauer-)Grenzen. Die Klebeband-Installationen von Marco Rountres arbeiten plakativ und zeichenhaft, kleinformatige Collagen sind wie technisch feine Notizen integriert.

Alma Sandoval greift sexuelle Tabus auf, indem sie Details aus Comics zu Pop-Art-grellen Formaten aufbläst, Eric Pérez arbeitet in pingeliger Manier an "traumhaft" realistischen großen Ölbildern. Da merkt man am deutlichsten, dass sich im globalen Kunstmarkt Alles-Wissen und Alles-Können längst über spezifische Ländergrenzen hinaushebt.

Am spektakulärsten bleibt freilich Gabriel de la Mora in Erinnerung: Seine großflächigen Blätter schauen wie feine Zeichnungen aus. In Wirklichkeit sind sie aber aus Tausenden von einzelnen Haaren geklebt: ein künstlerisches Geduldspiel mit verblüffend origineller Note. Jedes Haar enthalte die komplette DNA seines Trägers, sagt der Künstler, dessen glatzköpfiges Haupt übrigens kein einziges Haar mehr ziert...Hangart-7, Edition 7: Una Excursión Mexicana. Hangar-7, Salzburg, bis 26. 8.

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