19.02.2003 11:50
John Heartfields Collagen in Krems
Karikaturmuseum zeigt "Fotomontagen 1928-1939" im Grenzbereich zwischen
Kunst und Satire
Krems - John Heartfield (1891 - 1968), einem der
führenden Dadaisten im Berlin der zwanziger und dreißiger Jahre, widmet das
Karikaturmuseum Krems eine Ausstellung, die vom 2. März bis 11. Mai gezeigt
wird. Die Schau "Heartfield - Fotomontagen 1928 - 1939" ist ein
Gemeinschaftsprojekt des Karikaturmuseums Krems und der Stiftung Archiv der
Akademie der Künste Berlin.
Mit seinen antifaschistischen Fotomontagen
gilt der Künstler, der 1933 in die USA emigrierte, als wichtigster Vertreter des
Grenzbereichs zwischen Kunst und Satire der Zwischenkriegszeit. Seine
Fotomontagen, die auf scharfsinnig enthüllende Weise Hitlers Propaganda aufs
Korn nahmen, sind zum zweiten Mal - nach der Ausstellung 1997 im Salzburger
Rupertinum - in Österreich zu sehen. In einer konzentrierten Auswahl werden
Titelseiten der Arbeiter-Illustrierten-Zeitung und einige der Originalmontagen
die als Druckvorlagen dienten, ausgestellt.
Der gebürtige Deutsche
perfektionierte die Fotomontage gleichermaßen als künstlerisches wie politisches
Medium. Bereits während des ersten Weltkrieges anglisierte er seinen Namen aus
Protest gegen die politischen Zustände von Helmut Herzfeld auf John Heartfield.
Seine Arbeiten sind ein Zeugnis einer unbeugsamen Haltung, die sich gegen den
Zeitgeist des aufkommenden Nationalsozialismus stemmte. Zugleich bilden sie den
künstlerischen Höhepunkt seines politisch engagierten Kunstschaffens. (APA)