Südafrikas viele Gesichter
Fotografie. Jürgen Schadeberg ist seit den 1950er-Jahren ein fotografischer Beobachter des Lebens in Südafrika. Die Leica Galerie zeigt seine Werke.
SALZBURG (SN-pac). Miriam Makeba. Nelson Mandela. Die Jazzmusiker in Sophiatown, Johannesburgs vibrierendem Zentrum schwarzer Kultur. Und die tägliche Unterdrückung im System der südafrikanischen Apartheid. Jürgen Schadeberg hat in den 50er- und 60er- Jahren des 20. Jahrhunderts Südafrikas viele Gesichter fotografiert. Die Salzburger Leica Galerie zeigt ab morgen, Freitag, einen Überblick über das fotografische Lebenswerk des Deutschen (Eröffnung: heute, Donnerstag).
Mit 19 Jahren war Schadeberg 1950 von Berlin nach Johannesburg gereist – seine Kamera hatte er mit im Gepäck. Als Bildredakteur fand er 1951 Arbeit bei dem legendären südafrikanischen Magazin „DRUM“. Die populäre Zeitschrift bildete das Leben der schwarzen südafrikanischen Bevölkerung in allen Facetten ab. Jürgen Schadeberg wurde ihr wachsamer Bildchronist und ein Mentor junger südafrikanischer Fotografen.
Als Beobachter des Nelson-Mandela-Prozesses geriet er selbst ins Visier der Regierung. Nachdem ein Kollege ermordet worden war, verließ er Mitte der 1960er-Jahre Afrika Richtung London, New York und Paris. Seit dem Umbruch der 1980er-Jahre lebt er wieder in Johannesburg: als genauer Beobachter und fotografischer Chronist Südafrikas.
Heute, Donnerstag, wird die Ausstellung in Anwesenheit des Künstlers eröffnet.Internet: de.leica-camera.com