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26.04.2006 - Kultur&Medien / Ausstellung | ![]() |
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Faxe zum Licht | ![]() |
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VON ALMUTH SPIEGLER | ![]() |
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Ausstellung MAK. Der "Hang zum Unverwechselbaren". | ![]() |
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I Drei verschiedene Versionen hatte Acconci sich 2001 für den Shop ausgedacht. Die Modelle - das Alu-Teil ist eindeutig das mutigste - sind ab heute in der Ausstellung "Raumplanung" zu sehen: ein von Kathrin Pokorny-Nagel liebevoll aus Archivmaterial zusammengestellter Rückblick auf die Entstehung und die Umbauten des 1871 als "k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie" eröffneten Ringstraßenbaus. Das reißt einen zwar jetzt nicht unbedingt von den
Thonet-Stühlen, bringt aber vieles in Erinnerung, was den Untertitel "Hang
zum Unverwechselbaren" durchaus rechtfertigt: Gilt das MAK immerhin als
internationaler Vorreiter in der künstlerischen Entstaubung altväterischer
Sammlungspräsentationen. Im Zuge von Noevers groß angelegter
Generalsanierung (1989-1993) lud er zeitgenössische Künstler und
Architekten wie Jenny Holzer, Manfred Wakolbinger oder Franz Graf ein,
sich mit einzelnen Schauräumen auseinander zu setzen. Bis heute etwa kann die MAK-Historismus-Aufstellung der US-Bildhauerin Barbara Bloom als Paradebeispiel moderner Museumsinszenierungen genannt werden: Man wandelt durch einen Gang zwischen zwei Reihen Thonet-Stühlen, von denen nur die Schattenrisse an den Stoffwänden zu sehen sind. Für einen schärferen Blick darf hinter die Kulissen gehuscht werden. Noevers neuer Idee künstlerischer Inventionen in historischen Museen standen damals aber selbst die eingeladenen Künstler nicht immer ohne Zweifel gegenüber: So war der 1994 verstorbene Minimal-Star Donald Judd sogar bis nach Umsetzung seines Barock/Rokoko-Konzepts nicht davon überzeugt, ob "Künstler Installationen aus Objekten früherer Zeiten" machen sollten. Soweit nur eines von vielen Original-Zitaten, die man von zehn nagelneuen hübschen "I-Guides", audiovisuellen Führern zum Umhängen, abrufen kann. Ein ungemein nützliches Info-Tool, das dem MAK bisher fehlte und jetzt im Rahmen dieser Ausstellung entstanden ist. Permanenten Fortschritt, zumindest permanente
Veränderung, macht die Schau auch bezüglich des künstlerischen Arbeitens
an sich deutlich: Zeichnete Klimt-Lehrer Ferdinand Laufberger seine
Fresko- und Schablonenmalerei für den Ferstel-Prachtbau 1870 noch bis ins
Detail vor, kann zu James Turrells Planung seiner
Fassaden-Licht-Installation von 2004 praktisch nichts Repräsentatives mehr
vorgewiesen werden: Es existieren, so Nagel-Pokorny, gerade einmal zwei
Faxe mit ein paar Linien darauf. |
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