ZORAN MUSIC.
Meditationen über die Vergänglichkeit.
Aus der Sammlung Großhaus
 
Eröffnung: Freitag, den 02. März 2007, 19 Uhr
Dauer der Ausstellung: 03. März bis 20. Mai 2007
 
 
Der 1909 in die untergehende Österreich-Ungarische Doppelmonarchie hineingeborene Künstler Zoran Music erlebte durch den 1. Weltkrieg schon früh die Schrecken des Krieges und die damit in Zusammenhang stehende Vertreibung und erzwungene Nomadenschaft. Music studierte nach den Kriegswirren an der Akademie der Schönen Künste in Zagreb bei Ljuba Babic, einem Schüler von Franz von Stuck. 1935 beendete er sein Kunststudium und reiste nach Madrid, um im Prado seine Vorbilder El Greco, Velázquez und Goya zu studieren. Als 1936 der Spanische Bürgerkrieg ausbrach, zog er sich auf eine dalmatinische Insel zurück-
zog, bevor er 1943 nach Venedig übersiedelte. Erste Ausstellungs-
erfolge stellen sich in diesen Jahren ein, sein Traum von einem Künstlerleben in Venedig schien sich realisieren zu lassen, bis er 1944 von der Gestapo wegen Kollaboration mit antideutschen Kreisen verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau als Häftling 128.231 deportiert wurde.
 
Durch diese - immer am Rande des Todes schwebende - höllische Erfahrung, wurde nicht nur sein Leben, sondern auch sein Werk entscheidend geprägt. 1945 von den Amerikanern befreit, sollte sich das Leben - zumindest nach außen hin - langsam normalisieren. Es folgten wichtige Ausstellungsbeteiligungen, u.a. 1950 an der Biennale von Venedig, 1956 an der Documenta in Kassel etc. In den Arsenalen der Erinnerung waren die Grenzerfahrungen im Konzentrationslager jedoch fest gespeichert. Erst in den frühen 70er Jahren, nach einer Phase der Lähmung und des Schweigens, kamen die grauenhaften Erlebnisse wieder an die Oberfläche. Ab den 80er und 90er Jahre lebt Music abwechselnd in Paris und Venedig, wo er 2005 im Alter von 96 Jahren stirbt.
 
Zoran Music war ein endloser Wanderer zwischen den Welten und Ländern, - einer der ständig Grenzen und Kulturen überwand bzw. gezwungen war, diese zu überwinden. Das Oeuvre von Music, spiegelt sein Leben wider und spannt  einen Bogen von emotional unbe-
schwerter, kindlicher Glückseligkeit und jugendlicher Leichtigkeit, von der Verzweiflung und Todesangst im Konzentrationslager, bis hin zu seinem ausdrucksstarken, melancholischen Alterswerk, in dem er sich mit Leere, Vereinzelung und der Meditation über die Vergänglichkeit auseinander setzte.
 
Die Ausstellung mit Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken präsentiert mit rund 120 Werken aus allen Schaffensphasen der Sammlung Carl und Eva Großhaus und Exponaten aus der Sammlung Karl-Heinz und Agnes Essl einen umfassenden Einblick in das künstlerische Lebenswerk von Zoran Music.
 
Sponsoren: Kulturfonds Bayern, CommuniGate Kommunikations-Service GmbH
 
Fotocredit: Zoran Music, Wir sind nicht die Letzten © VG Bildkunst 2007
 
 
FÜHRUNGEN / KUNSTVERMITTLUNG
Öffentliche Führungen: Sonntags 15 Uhr und nach Vereinbarung
Individuelle Führungsangebote und Workshops für Kinder,
Student/innen, Erwachsene etc.
Infos: T +49 (0) 851 38.38.79-11

Bräugasse 17, D - 94032 Passau; T +49 (0) 851/38.38.79-0
Di - So 10 - 18 Uhr