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29.07.2003 - Kultur News
Salzburg: Gelatin-Skulptur wird entfernt
Die umstrittene Skulptur eines nackten Mannes vor dem Salzburger Rupertinum wird entfernt.


WIEN (red.). Rupertinum-Direktorin Agnes Husslein beugt sich dem politischen Druck: Sie lässt die Gelatin-Skulptur vom Max-Reinhardt-Platz entfernen. Das teilte das Museum Dienstag Mittag offiziell mit. Die Stadt Salzburg zieht die Klage zurück. "Ich bin froh über diese einvernehmliche Lösung. Es ist die Freiheit der Kunst weitestgehend gewahrt geblieben und unnötige Streitigkeiten vor Gericht sowie eine Weisung sind ausgeblieben", erklärte Kulturlandesrat Othmar Raus (S)

Husslein Stellungnahme

Rupertinum-Direktorin Agnes Husslein meinte in einer Stellungnahme: "Der Meinungsbildungsprozess über Kunst und ihre Freiheit hat in den letzten Tagen in privaten Kreisen, in den Medien und in der Politik nur wenige Höhen, aber ungeahnte Tiefen erreicht. Wir wollen, dass sich die Diskussion von einer wahltaktischen auf eine inhaltliche Ebene verlagert und sie für Salzburgs Zukunft produktiv wird. Den von der Stadt Salzburg initiierten formalistischen Rechtsstreit über Genehmigungsverfahren lehnen wir hingegen als kontraproduktiv für den Kunstdiskurs ab."

Schaden: Erleichterung

Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (S) nahm die Entscheidung mit Erleichterung zur Kenntnis. Als Bürgermeister begrüße er die Vorgangsweise sehr, denn dadurch werde "Stadt und Land eine langwierige gerichtliche Auseinandersetzung erspart", erklärte Schaden. Nach der Entfernung der Statue wird die Stadt ihre Klagen gegen das Land als Eigentümer des Rupertinums zurückziehen", unterstrich der Bürgermeister.

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