Das ausdauernde Interesse, das er seinen Protagonisten entgegenbrachte, vermittelt sich auch dem Betrachter. Häufig fotografiert Nikolaus Walter Menschen am Rand: Alte, Kranke oder Behinderte. Und er zeigt sie in Würde. Sein Blick fokussiert nicht das Elend, sondern die Freude und die Lebenslust, und das tut er mit einer ordentlichen Portion Humor. I
m Klappentext der Monografie (Nikolaus Walter: "Fotografien 1967-2004", Hatje Cantz, 39 Euro), die parallel zur Eröffnung der aktuellen Ausstellung erschienen ist, wird der Fotograf mit Cartier-Bresson oder Robert Frank verglichen. Was auf den ersten Blick zwar ein wenig nach Hochstapelei riecht, gereicht jedoch Cartier-Bresson und Robert Frank zu aller Ehre. (mh/ DER STANDARD, Printausgabe, 08./09.04.2006)