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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
09. April 2006
11:00 MESZ
Palais Liechtenstein
Schlossergasse 8
6800 Feldkirch
Mi-Fr 16-19
Sa-So 10-13
05522/304-272
Bis 7. 5. 
Foto: Palais Liechtenstein, Feldkirch
Albertina Nigsch aus Blons in Vorarlberg, fotografiert von Nikolaus Walter.

Der Fotograf, der sich Zeit nimmt
Der Vorarlberger Fotograf Nikolaus Walter porträtiert Menschen in ihrer Alltagsumgebung - ob in Indien, Rumänien oder daheim

Da reist einer mit seiner Kamera durch die Welt und porträtiert Menschen in ihrer Alltagsumgebung. Und wenn da ein gutes Foto gelingen soll, kann man nicht einfach hingehen, Auslöser drücken, wieder weggehen. Der Vorarlberger Fotograf Nikolaus Walter (60) hat sich die Zeit genommen, oft wochen- und monatelang, überall wo er war, in Indien, in Rumänien oder Weißrussland, in einem Altersheim oder in einer von der Schließung bedrohten Textilfabrik.

Das ausdauernde Interesse, das er seinen Protagonisten entgegenbrachte, vermittelt sich auch dem Betrachter. Häufig fotografiert Nikolaus Walter Menschen am Rand: Alte, Kranke oder Behinderte. Und er zeigt sie in Würde. Sein Blick fokussiert nicht das Elend, sondern die Freude und die Lebenslust, und das tut er mit einer ordentlichen Portion Humor. I

m Klappentext der Monografie (Nikolaus Walter: "Fotografien 1967-2004", Hatje Cantz, 39 Euro), die parallel zur Eröffnung der aktuellen Ausstellung erschienen ist, wird der Fotograf mit Cartier-Bresson oder Robert Frank verglichen. Was auf den ersten Blick zwar ein wenig nach Hochstapelei riecht, gereicht jedoch Cartier-Bresson und Robert Frank zu aller Ehre. (mh/ DER STANDARD, Printausgabe, 08./09.04.2006)


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